Filmreif

Tunesien: Näher an Jurassic Park geht nicht

Dahar ist ein Open-Air-Museum aus Geologie und menschlicher Felsenbaukunst. Eine karge, übermenschlich schöne Gegend, bisher abseits des tunesischen Tourismusbooms gelegen, sucht nach nachhaltigen Lösungen.

Wo befindet sich der fiktive Wüstenplanet Tatooine, Schmuggler- und Gangsterhafen mit Sandstürmen, auf dem die Filmfigur Luke Skywalker (Episode IV, „A New Hope“,  1977) aufwuchs? Im Dahar-Gebirge, einer 200 Kilometer langen Bergkette im südöstlichen Tunesien (ca. 70.000 Bewohner), der Passage zur Sahara und zum Sudan. Regisseur George Lucas sah die Namensgebung als Hommage an den Drehort, nahe dem Ort Tataouine, der Idealbedingungen und besonderes Naturlicht bot. Die filmische Höhlenresidenz ist das Sidi Idriss, ein Grottenhotel.

Beatrice Chicanaux

Vom kreisförmigen Innenhof führen hallende Gänge zu den Räumen. Da der Originalschauplatz wenig verändert wurde, blieb das Sidi Idriss eine nicht übermäßig komfortable Frühstückspension für „Star Wars“-Hardcorefans.
Das Dahar-Gebirge ist eine löchrige, aufgefaltete Trichterlandschaft mit Schluchten, Rinnen, Pisten, Mulden und Tälern – und purster, frischer Luft. Die menschlichen Stempel drücken sich seit einem halben Jahrtausend harmonisch in die Natur, aus der Distanz würde niemand die Besiedlung erkennen. Hinter Felslöchern schachteln sich Wohnungen und Lagerräume im lehmigen Stein. Diese Troglodyten-Unterkünfte – früher Familienresidenzen, heute oft bequeme Gästezimmer – zeugen von einem hohen Grad an sozialer Organisation und urbaner Planung. Ihre Innentemperatur bleibt zu jeder Jahres- und Tageszeit zwischen 18 und 25 Grad, der Sandstein bietet Luftdurchlässigkeit und Möglichkeit für weitere Einhöhlungen.

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