Sisi-Hype

Kaiserin Elisabeth, Influencerin seit 1854

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Sisi als Rebellin, als alternde Frau, als Detektivin: Geschichtenerzähler, Serien- und Filmemacherinnen können von Kaiserin Elisabeth derzeit nicht genug bekommen. Die Historikerin Martina Winkelhofer erklärt, was sie heute noch zu einer Identifikationsfigur macht - und welche Mythen man nicht glauben darf.

Gleich drei Serien über Kaiserin Elisabeth kommen demnächst heraus oder sind in Planung, dazu zwei Kinofilme, ein Theaterstück, Romane: Haben Sie eine Erklärung für die aktuelle Sisi-Welle?

Martina Winkelhofer: Durch die Streamingdienste gibt es mehr Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen. Aber jetzt wird auch evident, dass wir viel zu wenige weibliche historische Erzählungen haben – weil auch das Wissenschaftliche darüber fehlt. Es ist im Prinzip nur eine Handvoll Frauen, auf die wir uns immer konzentrieren: die englische Königin, ein paar Habsburgerinnen, ein paar französische Kaiserinnen. Wir raufen uns also um wenige große Frauengeschichten, die Glamour und Drama transportieren. Kaiserin Elisabeth zieht so gut, weil es ihre persönliche Geschichte ist, die erzählt wird. Sie war ja selbst politisch überhaupt nicht aktiv. In ihrer privaten Geschichte finden wir uns wieder: Das Erwachsenwerden, das Sich-Emanzipieren, der Verlust von Kindern, von Jugend – das macht die Kaiserin greifbar.

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