Flüchtlinge

15 EU-Länder einigen sich auf Aufnahme von 40.000 Afghanen

APA/AFP/POOL/DANNY LAWSON
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Deutschland nimmt 25.000 Afghanen aus einem EU-Kontingent zur Umsiedlung auf. Österreich hat sich dagegen geweigert.

15 EU-Mitgliedstaaten haben sich in Brüssel zur Aufnahme von 40.000 afghanischen Flüchtlingen bereit erklärt. "Ich denke, dass dies ein beeindruckender Akt der Solidarität ist", sagte die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag nach einem Treffen der EU-Innenminister. Deutschland nimmt dabei mit 25.000 Afghanen den Großteil der Menschen auf, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr.

Die Niederlande wollen demnach etwas mehr als 3000 Afghanen aufnehmen, Spanien und Frankreich rund 2500, andere Länder eine geringere Anzahl. Laut Johansson soll der Schritt zur kontrollierten Einwanderung beitragen und "irreguläre Einreisen" verhindern. Unklar ist, wann die Menschen umgesiedelt werden sollen.

Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge hatte die EU zuvor aufgefordert, über einen Zeitraum von fünf Jahren 42.500 Afghanen aufzunehmen. Einige der 27 Mitgliedsländer, darunter Österreich, hatten sich jedoch geweigert.

85.000 Afghanen nach Taliban-Machtübernahme geflohen

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind 85.000 Afghanen nach der Machtübernahme der Taliban aus ihrer Heimat geflohen. Diese lebten zum Teil in prekären Verhältnissen. UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi forderte Europa auf, die Hälfte davon aufzunehmen.

Die 40.000 Afghanen sind Teil eines größeren Kontingents von 60.000 Menschen, die umgesiedelt werden sollen, darunter jedoch nicht nur Afghanen. Nach dem chaotischen Abzug des US-Militärs im August hatten 24 EU-Staaten bereits 28.000 Geflohene aus Afghanistan aufgenommen.

(APA/AFP)

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