Diplomatie

Warum Michael Linhart Botschafter in Berlin wird

APA/ROLAND SCHLAGER
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Am Mittwoch soll der Ministerrat eine neue Botschafterliste absegnen. Die prominenteste Personalentscheidung: Ex-Außenminister Linhart zieht nach Berlin weiter.

56 Tage nur war Michael Linhart Außenminister. Dann fiel seine politische Karriere einer Rochade zum Opfer. Nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef Sebastian Kurz rotierte Kurzzeit-Kanzler Alexander Schallenberg wieder zurück auf den Posten des Chefdiplomaten. Linhart selbst soll nun Botschafter in Berlin werden. Das bestätigte er in einem Interview mit der APA. „Die Presse“ hatte davor schon in einem außenpolitischen Newsletter darüber berichtet.

Die Personalentscheidung soll bereits am Mittwoch gemeinsam mit anderen Botschafterbesetzungen im Ministerrat abgesegnet werden. Unter anderem muss auch ein neuer Vertreter Österreichs in Indonesien ernannt werden. Vor wenigen Wochen berief das Außenamt den bisherigen Botschafter, Johannes Peterlik, ab. Der frühere Generalsekretär steht unter Verdacht, die Formel des Nervengifts Nowitschok weitergegeben zu haben.

Linharts Umzug nach Berlin lag auf der Hand. Die Amtszeit des dortigen Botschafters, Peter Huber, läuft nach vier Jahren aus. Andere Posten der höchsten Gehalts- und Verwendungsstufe waren gerade nicht frei. Und nach Paris hätte Linhart schwerlich zurückkehren können. Das hätte den Eindruck eines Regierungschaos in Wien nur noch verstärkt. Der Vorarlberger hatte erst im Oktober seine Zelte in Frankreich abgebrochen, um Außenminister zu werden. Für den 63-Jährigen wird Berlin wohl die letzte Station seiner diplomatischen Laufbahn vor der Pensionierung sein. Die Aufgabe ist angemessen für einen ehemaligen Außenminister: In Berlin hat vor wenigen Tagen die neue Ampelkoalition ihre Regierungsgeschäfte aufgenommen.

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