Ein Berufungsgericht in London entschied, dass der Wikileaks-Gründer an die USA ausgeliefert werden darf. Ihm droht eine langjährige Haftstrafe. Er wird das Urteil anfechten.
London. Wikileaks-Gründer Julian Assange hat im Kampf gegen seine Auslieferung an die USA einen Rückschlag erlitten. Ein Berufungsgericht in London hat am Freitag entschieden, dass Großbritannien ihn an die US-Justiz ausliefern darf. Damit hat das Berufungsgericht das Urteil in erster Instanz abgelehnt, das im Jänner eine Auslieferung abgelehnt hatte.
In den USA ist Assange der Spionage angeklagt, wo ihm 175 Jahre Haft drohen. Das Urteil sei „gefährlich und verfehlt“, sagte Assanges Verlobte Stella Moris. Sie kündigte an, gegen das Urteil in zweiter Instanz unverzüglich Berufung einzulegen. Auch Menschenrechtsgruppen kritisierten den Entscheid: Reporter ohne Grenzen sprach von einer „zutiefst beschämenden Entwicklung“.