Imperial und Cordial: Untreue-Vorwürfe endgültig vom Tisch

Vier Fortführungsanträge wurden bereits im Oktober abgewiesen.

Linz/Wien. Die Anzeigen gegen die Linzer Gesellschaften Imperial und Cordial, die beide ein Insolvenzverfahren beendet haben, und ihre Wirtschaftsprüfer wegen des Verdachts der Untreue sind vom Tisch. Nachdem die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die Ermittlungen im März eingestellt hatte, wies das Landesgericht für Strafsachen Wien vier Fortführungsanträge bereits im Oktober ab, bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Freitag.

Zwei Anwälte hatten die Verantwortlichen hinter den beiden Gesellschaften wegen des Verdachts auf Wirtschaftsdelikte angezeigt. Durch einen Forderungsverzicht von Imperial gegenüber ihrer „Enkelfirma“ Cordial in Höhe von 37,6 Millionen Euro seien die Anleger von Imperial geschädigt worden, lautete der Vorwurf. Die Ermittlungen sind nun rechtskräftig eingestellt.

„Letztlich handelt es sich bei den Ausführungen der Fortführungswerber um zivilrechtliche/gesellschaftsrechtliche Rechtsprobleme und Ansprüche, die auch auf dem Weg des Strafverfahrens auszutragen versucht werden, welche jedoch in keine Richtung hin eine ausreichende Beweislage für strafbare Handlungen der Beschuldigten begründen“, zitierte die Verteidigung der Firmen in einer Presseaussendung am Freitag aus der Begründung. Die Linzer Imperial-Firmengruppe hatte 2017 Insolvenz anmelden müssen, nachdem der OGH ihr Geschäftsmodell gekippt hatte. Imperial durfte demnach das Kapital ihrer 15.000 atypisch stillen Gesellschafter nicht mehr als Eigenkapital betrachten, sondern musste ihnen ihre Guthaben ausbezahlen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2021)

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