Unter Premier Draghi ist das Land wie verwandelt: Es kam gut aus der Coronakrise, die Regierung packte Reformen an – ohne Gezänk. Doch jetzt droht Draghi ein Dilemma.
Thema: Lichtblicke
Rom. Italien ist 2021 im Erfolgsrausch: Neben Siegen im Sport und der Kultur erholt sich das Land erstaunlich gut von der Coronakrise. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht Premierminister Mario Draghi, der überfällige Reformen anpackt – ohne Rücksicht auf politische Verluste. Doch nun steht die Wahl zum Staatspräsidenten an – und damit auch die Frage, in welcher Rolle Draghi seinem Land künftig am meisten nützen kann.Wir suchen in diesem Themenschwerpunkt nach Momenten, Geschichten und Modellen, die den lebensnotwendigen Optimismus erlauben, in einer Zeit, in der Pessimismus durch die Pandemie allgegenwärtig ist.
Die Anhänger des Fußballclubs AS Rom prägten den Spruch: „La Roma non si discute, si ama“. Über den AS Rom diskutiert man nicht, man liebt ihn. Das Gleiche gilt derzeit für den Roma-Fan Draghi.
Die Italiener unterstützen Draghi fast uneingeschränkt, wie Umfragen zeigen: Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der beliebteste Politiker. Seine Regierung erzielt konstant mehr als 64 Prozent Zustimmung und bewegt sich damit in anderen Galaxien als ihre Vorgänger.