Gouverneurswahlen: Republikaner gewinnen mindestens zehn Staaten zurück

(c) AP (Charlie Neibergall)
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In 37 Bundesstaaten wurden auch Gouverneure bestellt. Auch hier steckten die Demokraten schwere Niederlagen ein, siegten aber in Kalifornien und Hawaii. Die Republikaner erobern Iowa, Kansas und Michigan zurück.

Wien. In den 37 US-Staaten, wo Gouverneure gewählt wurden, gab es einen Erdrutsch zugunsten der Republikaner: Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe stand fest, dass in 23 davon republikanische Kandidaten gesiegt hatten – dabei eroberten die Republikaner in mindestens zehn Staaten die Gouverneursposten, die zuvor von Demokraten besetzt waren.

Freilich gab es ein großes „Trostpflaster“ für die Demokraten: Sie stellen künftig im größten Staat Kalifornien den Gouverneur, dazu im bisher republikanischen Hawaii.

Zu den Rückeroberungen der Republikaner zählen Iowa, Kansas und Michigan: Hier setzten sich Terry Branstad, Sam Brownback und Rick Snyder durch. In New Mexico gewann Susana Martinez, die damit dort die erste hispanische Gouverneurin wird. In Ohio löst John Kasich den Demokraten Ted Strickland ab, in Oklahoma gewann Mary Fallin; sie ist dort erste weibliche Gouverneurin. Auch Pennsylvania, Tennessee, Wisconsin und Wyoming werden wieder republikanisch regiert.

In Alaska, wo die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin und konservative Ikone Sarah Palin bis 2009 regierte, wurde ihr Nachfolger und Parteifreund Sean Parnell im Amt bestätigt.

Folgen für Präsidentenwahl 2012

Der Ausgang der Gouverneurswahlen kann Auswirkungen auf die Präsidentschaftswahl 2012 haben. Besonders die Ergebnisse in den „Swing States“ – Staaten, in denen traditionell keine eindeutige Bindung zu einer Partei besteht, etwa in Ohio und Oklahoma – sind für den Ausgang dieser Wahl entscheidend. Und auch in diesen Staaten setzten sich mehrheitlich die Republikaner durch.

Für Präsident Barack Obama könnte ein Resultat besonders enttäuschend sein: Illinois, jener Staat, für den er einst im Senat war, könnte künftig republikanisch regiert werden, da sich der Republikaner Bill Brady ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem demokratischen Gouverneur Pat Quinn lieferte.

Einen Verlust mussten die Republikaner indes in Rhode Island hinnehmen, allerdings nicht durch einen Demokraten: Gouverneur Donald Carcieri wird von dem parteiunabhängigen Kandidaten Lincoln Chafee abgelöst; er ist der einzige Unabhängige, der bei diesen Gouverneurswahlen gewann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2010)

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