Opposition

SPÖ schlägt 500-Euro-Gutschein für dritte Corona-Impfung vor

"In der derzeitigen Impfpflicht-Debatte wird der Fokus zu sehr auf das Strafen gelegt", findet Pamela Rendi-Wagner.
"In der derzeitigen Impfpflicht-Debatte wird der Fokus zu sehr auf das Strafen gelegt", findet Pamela Rendi-Wagner.(c) imago images/SEPA.Media (Martin Juen via www.imago-images.de)
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Das Gesundheitsministerium erklärt dagegen, es solle in der Bevölkerung nicht der Eindruck entstehen, dass eine Impfung einer "Bezahlung" bedarf.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hält angesichts der dramatischen Corona-Infektionszahlen der letzten Wochen und der neuen Variante Omikron eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent für notwendig, um weitere Lockdowns zu verhindern. Zusätzlich zur angekündigten Impfpflicht solle man positive Anreize setzen, fordert Rendi-Wagner nun einen 500 Euro-Gutschein für alle, die mit dem dritten Stich dazu beitragen.

"In der derzeitigen Impfpflicht-Debatte wird der Fokus zu sehr auf das Strafen gelegt", findet Rendi-Wagner. "Es ist wichtig, ein gemeinsames Impfziel auszurufen und auch auf positive, einladende und daher zusammenführende Anreize zu setzen", meinte sie am Samstag in einer Presseaussendung. Ihr Vorschlag: Ein Gutschein von 500 Euro ("rot-weiß-roter Impfscheck") zur Einlösung in heimischen Betrieben für alle, die an einer Durchimpfungsrate von 90 Prozent der impfbaren Bevölkerung mitwirken.

Die Gutscheine sollen bei allen Unternehmen, die ihren Firmensitz in Österreich haben, in Österreich steuerpflichtig sind und auch tatsächlich Steuern bezahlt haben ("Starbucks soll ausgenommen sein") und die zu den besonders betroffenen Branchen wie Tourismus, Gastronomie, Kultur, körpernahe Dienstleistungen oder auch Fitnessstudios zählen, eingelöst werden können. Kosten würde der Gutschein laut SPÖ-Berechnungen rund drei bis vier Milliarden Euro brutto, wobei die Roten darauf verweisen, dass die Netto-Kosten aufgrund der Rückflüsse durch Mehrwertsteuer und zusätzlichen Konsum deutlich niedriger wären und etwa den Kosten eines zweiwöchigen Lockdowns entsprächen.

Gesundheitsministerium winkt ab

Im Gesundheitsministerium kann man mit dem Vorschlag allerdings wenig anfangen: 90 Prozent Durchimpfungsrate stellten zwar einen erstrebenswerten Meilenstein dar, allerdings nach derzeitigem Stand kein letztgültiges, verbindliches Ziel, hieß es gegenüber der "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Ein Zielwert müsse längerfristig bestehen, damit es zu einem anhaltenden Effekt komme. Es solle in der Bevölkerung auch nicht der Eindruck entstehen, dass eine Impfung einer "Bezahlung" bedarf, "da allfällige weitere notwendige Auffrischungsimpfungen sonst nicht mehr ohne erneuten finanziellen Anreiz wahrgenommen werden würden".

(APA)

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