Ob Impfpflicht, Staatschuldenberge oder Ersparnisvernichtung durch Inflation - der Nachwuchs badet die Politik der Alten aus. Anlässlich von Weihnachten stellen wir zehn Wertpapier-Ideen vor, mit denen man die Nachkommen langfristig unterstützen kann.
Wenn es zusätzlich zu all den schwerwiegenden Argumenten gegen die heikle Pflicht zur – an sich für Erwachsene weitgehend vernünftigen – Covid-Impfung überhaupt noch ein weiteres braucht, so kann die schlechte Erfahrung mit der Einführung temporärer Extremmaßnahmen (die Impfpflicht sollte ja auch nur bis „voraussichtlich“ Ende Jänner 2024 gelten) zu Krisenbekämpfungen in den vergangenen Jahren herhalten.
Nehmen wir den EU-Stabilitätspakt, der vorsieht, dass EU-Staaten nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung an Schulden aufnehmen und die Haushaltsdefizite bei drei Prozent des BIP gedeckelt sind. Einmal abgesehen davon, dass er schon früh von diversen Staaten folgenlos gebrochen wurde, wurde er seit der Finanzkrise 2008 von den meisten verletzt. Gewiss, er sieht die Möglichkeit temporärer Ausnahmen bei unerwarteten Ereignissen vor. Nur werden die immer mehr zur Regel. 2015 war es die Flüchtlingskrise, die höhere Schulden rechtfertigte, seit 2020 ist es die Coronakrise, weshalb der Pakt bis 2023 ausgesetzt wurde. Und es mehren sich die Stimmen, die Regeln überhaupt aufweichend zu erneuern – die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, plädiert originellerweise wieder für eine „Übergangsregelung“, und zwar nun im Interesse klimafreundlicher Investitionen. Dabei wird die Verschuldung der Euroländer heuer bereits 100 Prozent des BIP erreichen.