Der Psychiater und Psychotherapeut Marc Nairz-Federspiel ist auf die Behandlung von Ängsten und Depressionen bei Männern spezialisiert.
Depressionen

Depressive Männer sind anders als gedacht

Es stimmt nicht, dass Frauen doppelt so häufig depressiv werden, wohl aber, dass sich Depressionen bei Männern anders äußern. In Summe leben derzeit rund 400.000 Österreicher mit einer Diagnose, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.

„Eine Depression ist anders, als die meisten glauben – und vor allem anders, als es im Fernsehen oder in Zeitungen häufig dargestellt wird.“ Denn mit Traurigkeit, sagt Klaus Brückler, habe eine Depression nichts zu tun. Zumindest beim Mann. Ebenfalls nicht korrekt sei die Annahme, dass Frauen doppelt so häufig daran erkranken. Fest steht hingegen: Rund 400.000 Menschen in Österreich leben mit der Diagnose, wobei ihre Dunkelziffer unter Medizinern weit höher angelegt wird.

Ein Bild, das sich international umlegen lässt: Fünf Prozent der globalen Bevölkerung sind der Weltgesundheitsorganisation zufolge betroffen. Damit stellen Depressionen nach Herz-Kreislauf-Leiden die zweithäufigste Erkrankung dar. Allerdings: Rund 45 Prozent der Betroffenen erhalten keine adäquate Behandlung oder lehnen eine solche ab. Der Grund: „Die Depression ist sehr stigmatisiert, die Patienten schämen sich dafür“, sagt Siegfried Kasper. „Viele befürchten, für verrückt gehalten und ausgegrenzt zu werden, wenn sie zugeben, eine Therapie zu durchlaufen oder Medikamente zu nehmen – und schießen sich damit selbst ins Aus“, sagt der Psychiater und Psychotherapeut.

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