Junge ÖVP-Frauen

Die Emanzipation der Falschen

Claudia Plakolm sei zu jung und unerfahren, wird kritisiert. Sie kommt wie Kurz aus der JVP.
Claudia Plakolm sei zu jung und unerfahren, wird kritisiert. Sie kommt wie Kurz aus der JVP. (c) Caio Kauffmann
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Die Politik hadert mit Jugendfeindlichkeit und Sexismus – nicht nur wenn es um junge ÖVP-Frauen geht. Im Parlament fehlt es an Repräsentation.

„When you are young, they assume you know nothing“, singt Taylor Swift in „Cardigan“. Ironischerweise passt das, wovon die US-Sängerin da singt, viel besser in die Politik als in das Showbusiness: Wer jung ist, wird dort gefühlt viel öfter nicht ernst genommen. Dass Jugendlichkeit in der Politik viele Angriffsflächen bietet, zeigen die aktuelle Postenbesetzungen der ÖVP: Claudia Plakolm ist nun Neo-Staatssekretärin, Laura Sachslehner designierte ÖVP-Generalsekretärin. Mit 26 sei Plakolm zu inkompetent und hätte ein so hohes Gehalt nicht verdient, schreibt die „Woman“-Chefredakteurin auf Twitter über Plakolm. Das „Experiment mit den Trainees“ rund um Kurz sei gescheitert, kommentiert der „Falter“-Chefredakteur.

Es brauche nun Expertise und Erfahrung, keine 27-jährige Parteimanagerin. Weitere Kommentatoren transportieren ungezügelt Häme für die beiden Frauen. Doch nicht nur ihre Jugend und fehlende Berufserfahrung provoziert. Auch ihr Geschlecht ist Thema: „Türkis wird jetzt Rosa“, schreibt eine sonst feministische Twitter-Nutzerin. Die Diskussionen um eine junge Staatssekretärin, die „niemand braucht und je gebraucht hat“ erinnert an Sebastian Kurz. Seine Bestellung zum Integrationsstaatssekretär mit 24 löste vor zehn Jahren idente Debatten aus.

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