Interview

Kritische Größe und guter Kaffee

Autohändler Gernot Keusch („Auto Stahl“)
Autohändler Gernot Keusch („Auto Stahl“)Die Presse/Clemens Fabry
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Der Wiener Autohändler Gernot Keusch („Auto Stahl“) hat in seinen neuen, dritten Standort 25 Millionen Euro investiert – in Zeiten von Lieferschwierigkeiten, Online- und Direktvertrieb. Wie lässt sich da dennoch Geld verdienen?

Die Presse: Herr Keusch, haben Sie im Moment überhaupt Autos, die Sie verkaufen können?

Gernot Keusch: Die Lage ist angespannt und wird es noch länger bleiben. In den ersten drei Quartalen haben wir eine spannende und unberechenbare Zeit vor uns. Momentan ist nicht einschätzbar, wann welches Auto kommen wird. Die Situation wird sich voraussichtlich erst Q4/22 stabilisieren. Die Situation trifft die Hersteller unterschiedlich. Firmen, die vom Brexit betroffen sind, haben eine zusätzliche Dimension zu verkraften. Leider ist das Versorgungsthema nun auch bei den Ersatzteilen angekommen. Wir sind in einer Lage, die wir früher nie für möglich gehalten hätten. Die Kunden verstehen das nur teilweise, sind oft sehr gereizt und halten einen für unprofessionell. Andere wiederum haben es verstanden – das Thema hat ja viele Branchen eingeholt. Und die harte Zeit beginnt erst. Ob es alle Händler überstehen werden? Ohne Umsatz keine Brutto-Marge, trotzdem hab ich Leute, die ich zahlen muss. Und das kann man nicht in der Werkstatt verdienen. Auch ich bin nicht von Covid und Lieferschwierigkeiten ausgegangen.

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