Armin Wolf und Corinna Milborn waren nicht immer zu hören, Nehammer dafür oft doppelt. Er gab sich nicht nur Ungeimpften gegenüber verbindlich. Und meinte, es sei nicht vorhersehbar gewesen, dass die Impfpflicht so polarisiert.
Mit dem ORF und Puls 24 waren am Sonntagabend gleich zwei Sender am ersten großen TV-Interview mit Karl Nehammer (ÖVP) beteiligt. Das Echo auf die Worte des Bundeskanzlers war denn auch groß, allerdings nicht im politischen Sinne: Beinahe das ganze Gespräch über blieb die Tonqualität frustrierend schlecht. Dass die Sendung im 2-Kanal-Ton ausgestrahlt worden sei, war denn auch ein netterer unter den ORF-Witzen.
Seine gezeigte Bescheidenheit (die Nehammers, nicht die des ORF) dürfte jedenfalls gut ankommen. Im Marmor-Ecksalon des Kanzleramts, den der Kanzler ausschweifend miteinbezog, zeigte er sich „als Lernender“. Jedenfalls beim Thema Corona, das den ersten großen Frageblock ausmachte. Nehammer schloss dabei einen künftigen Lockdown nicht einmal ansatzweise aus.