Coronamaßnahmen

Wie viel das Gratistesten die Steuerzahler kostet

Symbolbild: PCR-Tests
Symbolbild: PCR-Tests(c) Reuters
  • Drucken

„Österreich ist Europameister im Testen“, lautet das Ergebnis einer aktuellen Bestandsaufnahme. Das dürfte mit rund 1,6 Milliarden Euro zu Buche schlagen.

„Wir werden eine sehr hohe Durchimpfungsrate damit erreichen, dass jetzt 70.000 bis 80.000 Menschen pro Tag impfen gehen. Wir sind jetzt Impf-Europameister.“ Diese Worte sprach Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Ende November in der ORF-Sendung „ZiB2“. Und erntete dafür reichlich Kritik, darunter sogar vom früheren Bundespräsidenten Heinz Fischer. Nun wagt die Agenda Austria den Europameister-Vergleich - allerdings nicht hinsichtlich des Impfens, sondern des Testens.

„Österreich ist Europameister im Testen“, konstatiert Agenda-Austria-Direktor Franz Schellhorn. „In keinem anderen EU-Land wird derzeit so viel getestet wie hierzulande.“ Kaum verwunderlich, gilt doch nicht zuletzt am Arbeitsplatz eine 3-G-Pflicht. Personen, die folglich nicht im Homeoffice arbeiten, müssen folglich entweder gegen das Coronavirus geimpft, von einer Erkrankung an Covid-19 genesen oder eben negativ auf eine Infektion getestet sein. Hinzu kommt die aktuelle „Sicherheitsphase“ in den Schulen, die besagt, dass Schülerinnen und Schüler dreimal pro Woche einen negativen Test vozuweisen haben - mindestens einer davon hat ein PCR-Test zu sein.

Die Folge sind nicht nur viele Tests, sondern auch einiges an Kosten, wie die Agenda Austria nun berechnet hat. „Die hohe Anzahl an Corona-Tests verursacht in Österreich Milliardenkosten“, so Schellhorn unter Verweis auf die Beantwortung einer Budgetanfrage der Neos. Demnach rechnet das Gesundheitsministerium für das laufende Jahr mit Testkosten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Kommendes Jahr sollen es weitere 1,3 Milliarden Euro sein.

(c) Agenda Austria

Dagegen nehmen sich die Ausgaben für die Impfungen geradezu bescheiden aus:

„Die hohen Testkosten zeigen auch, dass gratis alles andere als kostenlos bedeutet“, resümiert Schellhorn. Ausreichend Testkapazitäten seien allerdings wichtig, um eine rasche Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. „Noch wichtiger ist aber eine hohe Durchimpfung der Bevölkerung“, appelliert er.

Mitreden: Ist 2-G-Plus für Gastronomie und Co. sinnvoll? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

(hell)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.