Wir sperren auf. Wir sperren zu. Alternative? Offensichtlich keine.
Die Ziehharmonika ist wieder da. Das Konzept der Bundesregierung aus dem Frühherbst 2020. Als es noch keine Impfung gab. Soll heißen: Auf-zu, auf-zu. Die mutmaßlich von der Omikron-Variante zu einem Gutteil unterlaufende Impfung zwingt uns dazu, das Akkordeon-Stück wieder auf den Spielplan zu nehmen. Wir öffnen also jetzt, da die Infektionen mit der Delta-Variante im Sinken begriffen ist. Und müssen möglicherweise wieder schließen, wenn Omikron die Oberhand gewinnt. Experten zufolge könnte das bei uns bereits im Laufe des Jänners der Fall sein.
Gibt es eine Alternative? Wenn jetzt nicht der Booster-Turbo zündet bzw. Omikron sich wider Erwarten als doch nicht so problematisch erweist, dann wahrscheinlich nicht.
Man könnte gleich alles zu lassen, werden jetzt manche argumentieren. Vom rein medizinisch-epidemiologischen Standpunkt wäre das natürlich richtig. Aber man muss auch die Handelsunternehmen, die Gastronomie, die Kulturinstitutionen leben lassen. Und nicht zuletzt auch den Menschen selbst wieder Freiraum verschaffen.
Also machen wir jetzt auf. Und dann, wenn nötig, wieder zu. Und das alles tunlichst behutsam bei den Öffnungen und mit Augenmaß bei den Schließungen. Die Schulen trotz allem offen zu halten, war im Delta-Lockdown kein Fehler. Man kann nur hoffen, dass der neue Bildungsminister Martin Polaschek für den Omikron-Lockdown etwas von der Sturheit des Heinz Faßmann mitbringt und sich nicht von den Ländern das Programm diktieren lässt.
Mitreden: Ist 2-G-Plus für Gastronomie und Co. sinnvoll? Diskutieren Sie mit!