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Dodo Roščić als FM4-Chefin bestellt

Doroteja Gradištanac
Doroteja Gradištanac(c) ORF (Hans Leitner)
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Man kennt sie als Doroteja (Dodo) Roščić, verheiratet heißt sie aber Gradištanac. Die neue Senderchefin von FM4 begann ihre Karriere einst bei Ö3, später holte sie etwa „Dancing Stars“ zum ORF.

Doroteja Gradištanac, besser bekannt als Dodo Roščić, wird Monika Eigensperger nachfolgen. Diese leitete FM4 seit 1996. Der ORF-Jugendkultursender, den sie entscheidend mitgeprägt hat, war ihr berufliches Herzensprojekt, mit ihrem Abgang brauchte FM4 also eine neue Senderchefin. 16 Personen haben sich dem Vernehmen nach beworben – im ORF-Zentrum und im Funkhaus in der Argentinierstraße hörte man aber bald nur einen Namen. Noch-ORF-General Alexander Wrabetz hat - in Abstimmung mit seinem Nachfolger Roland Weißmann - Doroteja Gradištanac zur neuen Senderchefin von FM4 bestellt. Wrabetz: „Unter ihrer Führung wird unser mehrsprachiger Jugendkultursender den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre fortsetzen.“ Weißmann freute sich, „dass wir mit Doroteja Gradištanac eine innovative und hochkompetente Führungspersönlichkeit für diese wichtige Funktion gewinnen konnten.“ 

Sender unter Druck

Mit 3,4 Prozent Reichweite erreicht FM4 nicht einmal ein Drittel von Ö1. Nicht nur deshalb steht der Sender unter Reformdruck. Er könnte durchaus mehr junges Publikum vertragen. Und seit Ingrid Thurnher, die bald Radiodirektorin wird, erklärt hat, sie wolle sich FM4 „sehr genau anschauen“, ist man beim kleinsten aller ORF-Radios besonders sensibel. 

Und Gradištanac? Sie hat ihre ORF-Karriere beim Radio begonnen und sie mag Experimente. 1972 in Belgrad geboren und in Linz aufgewachsen, arbeitet die Literaturwissenschaftlerin und Germanistin seit 1998 beim ORF. Zwei Jahre moderierte sie neben Hary Reithofer den Ö3-Wecker. Damals war ihr Bruder, der heutige Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić, Ö3-Chef. Danach wechselte sie zum Fernsehen. Mit Mischa Zickler, Eigenspergers Vorgänger als FM4-Chef, entwickelte sie das Reality-Format „Taxi Orange“, das sie auch moderierte.

Als Programmscout holte Roščić u. a. „Dancing Stars“ zum ORF. Seit 2006 leitet sie die ORF-Entwicklungsabteilung Programm. Mit Ex-„Profil“-Chefredakteur Christian Seiler entwickelte sie die Talksendung „Extrazimmer“, die sie moderierte und 2007 eingestellt wurde. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wollte eine neue Diskussionssendung à la „Club 2“. Seit 2012 ist Roščić im ORF auch für die Programmentwicklung im Bereich Unterhaltung zuständig – u. a. für Marcel Hirschers „Ein Sommer in Österreich“ und „9 Plätze 9 Schätze Kulinarik“. Außerdem erarbeitete sie eine YouTube-Strategie für den ORF und entwickelt einen Kinderkanal für den Player. Beides konnte aufgrund der rechtlichen Einschränkungen des ORF bisher nicht umgesetzt werden.

(red.)

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