Der Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine schweißt Washington, London und Brüssel trotz sonstiger Uneinigkeiten zusammen. Mit welchen Strafmaßnahmen sie nun dem Kreml drohen könnten.
Brüssel/Wien. Ein Krieg der Worte – oder doch mehr? Der massive Aufmarsch russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine hat die in jüngerer Vergangenheit oft zankenden westlichen Verbündeten, also die USA, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union, geeint. „Russland sollte keinen Zweifel haben, dass weitere militärische Aggressionen gegen die Ukraine schwere Folgen und schwere Kosten zur Folge hätten“, drohten die Außenminister der G7-Staaten USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Vereinigtes Königreich, Kanada und Japan, zu denen sich Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, gesellte. „Wir sind im Abschreckungsmodus“, sagte Borrell am Montag vor der Tagung der EU-Außenminister in Brüssel. „Wir prüfen mit den USA und dem Vereinigten Königreich, welche Sanktionen es geben könnte, wann und wie, auf koordinierte Weise.“
Wie könnten neue Strafmaßnahmen des Westens gegen den Kreml aussehen?
Trumpfkarte Erdgas
Seit der Annexion der Krim-Halbinsel und dem Beginn des von den russischen Streitkräften unterstützten Bürgerkriegs im Osten der Ukraine im Jahr 2014 gibt es koordinierte westliche Sanktionen. Allerdings betreffen sie Einzelpersonen und Unternehmen – erst am Montag verständigten sich die Außenminister auf Strafmaßnahmen gegen die russische Söldnerfirma Wagner.