Staatsverschuldung

Auch letzte Anleihe der Republik stark nachgefragt

Republik stockt 10-jährige Anleihe für 805 Millionen Euro auf. Seit 2015 liegen die durchschnittlichen Renditen für die heimischen 10-jährigen Papiere durchgehend unter einem Prozent.

Die Republik Österreich hat sich am Dienstag zum letzten Mal in diesem Jahr frisches Kapital am Markt besorgt. Mit der Aufstockung einer 10-jährigen Anleihe wurden 805 Millionen Euro lukriert. Die Emissionsrendite lag bei minus 0,156 Prozent, teilte die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) am Dienstag mit. Das Gesamtvolumen der Anleihe beläuft sich nun auf rund 11,3 Milliarden Euro.

Die Auktion war 2,2-fach überzeichnet, berichtete der OeBFA-Geschäftsführer Markus Stix. Mit diesem Wert könne man "sehr zufrieden" sein. Die Bid-Cover-Ratio liege damit außerdem genau im Durchschnitt aller heurigen Anleihenauktionen.

Bei den Renditen für 10-jährige Staatspapiere belief sich der Durchschnitt heuer laut Berechnungen der OeBFA auf minus 0,09 Prozent. Der Wert liegt damit das zweite Jahr in Folge im negativen Bereich. 2020 lag die durchschnittliche Rendite bei minus 0,23 Prozent.

Seit 2015 liegen die durchschnittlichen Renditen für die heimischen 10-jährigen Papiere durchgehend unter einem Prozent. Gedrückt wurden die Renditen vor allem aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die wegen der Coronakrise eingeführten massiven Kaufprogramme der Notenbanken haben den Trend weiter verschärft.

Wie es im neuen Jahr geldpolitisch weitergeht, ist offen. Die Unsicherheiten rund um die Pandemie stehen dabei einem wachsenden Handlungsdruck aufgrund der steigenden Inflation gegenüber. Die US-Notenbank Fed hat bereits signalisiert, dass es aufgrund Inflation 2022 eine Zinserhöhung geben könne. Für die Bank of England war bereits im November wieder auf steigende Zinsen spekuliert worden, die Unsicherheiten rund um die Omikron-Variante nahm den Vermutungen jedoch die Dynamik.

Die EZB dürfte ihre Zinsen indessen noch länger unverändert lassen. Am Markt werde vor allem darauf gewartet, was die Zentralbank am Donnerstag in Bezug auf ihre Hilfsprogramme verkünden wird, sagte Stix. Erwartet wird, dass die EZB das als Kriseninstrument geschaffene PEPP-Anleihen-Kaufprogramm im Frühling auslaufen lassen wird.

(APA)

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