ORF-Moderator Roman Rafreider tat sich am Dienstagabend beim Sprechen schwer. „Ich wäre gestern auf Sendung fast kollabiert“, sagte der Moderator. Der ORF prüft dienstrechtliche Konsequenzen.
Der "ZiB Flash" des ORF kurz vor 22 Uhr sorgte am Dienstagabend wohl bei vielen Zusehern für Verwunderung. Moderator Roman Rafreider hatte hörbar mit Sprachschwierigkeiten zu kämpfen, lallte und musste auch ungewöhnlich oft von seinen Kärtchen ablesen. Wer den ZiB-Beitrag kurz darauf in der TVthek nachsehen wollte, wartete vergeblich.
Der ORF musste als Konsequenz rasch Ersatz für die "ZiB Nacht" finden, die Rafreider ebenfalls moderieren sollte. Die ursprünglich für 23 Uhr angesetzte Sendung musste kurzfristig um eine halbe Stunde verschoben werden, Martin Thür sprang als Moderator ein.
„Der ORF bedauert den gestrigen Vorfall“, hieß es in einer Stellungnahme des Öffentlich-Rechtlichen. Rafreider wurde umgehend suspendiert. Der Moderator habe sich gestern Abend intern für den Vorfall entschuldigt und ihn mit persönlichen Gründen erklärt. Die Personalabteilung des ORF prüfe den Fall und dienstrechtliche Konsequenzen.
„Ich wäre gestern auf Sendung fast kollabiert“, sagte der Moderator den „Vorarlberger Nachrichten“ am Mittwoch. „Es gibt einen Todesfall und das hab ich vor der Sendung erfahren.“ Aber dabei handle es sich nicht - wie etwa von der „Krone“ kolportiert - um seinen Vater.
Rafreider musste schon einmal eine Bildschirmpause einlegen. 2018 hatte ihm seine damalige Freundin häusliche Gewalt und gefährliche Drohung vorgeworfen. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Nach einem Sonderurlaub arbeteitete Rafreider ab 2019 wieder für den ORF, allerdings hinter der Kamera. Erst im März 2020 kehrte er als Moderator auf den Bildschirm zurück.
Rafreider, 1969 in Bregenz geboren, war seit 1996 für den ORF tätig, zunächst in Vorarlberg. 1998 kam er zur „ZiB“, wo er auch Chef vom Dienst für die ORF-Nachrichtensendungen war.
(Red.)