Beste Filme

Diese Filme haben uns 2021 begeistert

Timothee Chalamet, Dune (2021) Credit: Warner Bros. / The Hollywood Archive PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: x
Timothee Chalamet, Dune (2021) Credit: Warner Bros. / The Hollywood Archive PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: x(c) imago images/Picturelux (via www.imago-images.de)
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Donnernde Zukunftsmusik auf dem Wüstenplaneten, ein Abschied von 007 und eine Sau auf einem Biobauernhof: Diese 23 Filme lohnt es sich zu sehen. Ausgesucht von „Presse"-Filmkritiker Andrey Arnold.

Power of the Dog

Zu sehen auf Netflix

Jane Campions Verfilmung des Romans von Thomas Savage bricht mit der Verehrung rauer Männlichkeit, die für das Westerngenre so typisch ist. Hier hat jeder ein Geheimnis: Der Grobian Phil (Benedict Cumberbatch) verbirgt einen wesentlichen Teil seiner Identität. Sein Bruder George (Jesse Plemons) blendet die psychischen Folgen, die dieses toxische Gehabe für andere hat, rigoros aus. Rose, die Frau, die George aus Liebe geheiratet hat (Kirsten Dunst), beginnt aus Unmut über die hingenommenen Zustände heimlich zu trinken. Und dann ist da noch Peter (Kodi Smit-McPhee), Roses feminin wirkenden Sohn, der von Phil besonders heftig verspottet wird.

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Große Freiheit

Aktuell im Kino

In Österreichs Oscar-Kandidat von Regisseur Sebastian Meise kommen sich zwei Männer im Gefängnis näher. Hans (Franz Rogowski) wird nach dem Krieg aus dem KZ in den „Regelvollzug“ geschleust – und landet auch später immer wieder hinter Gittern. Begründung? „Widernatürliche Unzucht“ nach dem „Schwulenparagrafen“ 175. Im Bau wartet ein alter Bekannter: Viktor (Georg Friedrich) sitzt wegen Mordes ein und hofft seit Jahrzehnten auf Entlassung. In Meises Film geht es um die Suche nach Entfaltungsraum unter verriegelten Bedingungen.

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Don’t Look Up

Ab 24. Dezember auf Netflix

Den großen Kehraus zum Jahresende liefert der US-Comedy-Profi Adam McKay in diesem Satire-Rundumschlag gegen die (Medien-)Gegenwart der Vereinigten Staaten. Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence geben darin zwei unbedarfte Astronomen, deren Entdeckung eines planetengefährdenden Kometen erst ignoriert, dann verhöhnt, dann vereinnahmt wird: Klimawandel und Corona lassen grüßen. McKay, der zuletzt mit „The Big Short“ und „Vice“ Oscar-Weihen heischte, setzt hier wieder verstärkt auf rabiate Überzeichnung: Die von Meryl Streep gespielte Präsidentin könnte einer „South Park“-Folge entstammen. Ein überbordendes Schelmenstück, das in seiner Anklage zeitgenössischer Realitätsvergessenheit erstaunlich weit geht, dabei oft zum Brüllen komisch ist – und letztlich auch eine Art Weihnachtsfilm.

2551.01

Derzeit nicht abrufbar

Tragisch, aber auch irgendwie passend, dass ein regulärer Kinostart für einen Film wie Norbert Pfaffenbichlers DIY-Dystopie „2551.01“, der heuer vor allem auf Festivals reüssierte, inzwischen kaum denkbar ist: So hält dieses Untergrundwerk sui generis die Idee eines Kunstfilm-Untergrunds am Leben. Der heimische Avantgardeveteran Pfaffenbichler, der bislang vor allem mit akribisch komponierten Kompilationsfilmen für Aufsehen sorgte, entwirft hier eine schwarz-weiße Stummfilm-Postapokalypse auf Basis von Charlie Chaplins „The Kid“ (!), gedreht in Ottakring und Enzersfeld: Ein Affenwesen streunt darin durch Bunker-Katakomben voller (entzückend bis verstörend) maskierter Kreaturen – und versucht verzweifelt, bei Sinnen zu bleiben. Fortsetzung folgt 2022!

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Titane

In ausgewählten Kinos

In Julia Ducournaus Cannes-Gewinner geraten eine emotional erkaltete Einzelgängerin und ein müder Macher aneinander. Die Einzelgängerin wird gespielt von der queeren 33-jährigen Newcomerin Agathe Rousselle. Sie gibt die junge Alexia. Seit einem Autounfall im Mädchenalter trägt diese unablässig geladene Frau eine Stahlplatte im Schädel. Der müde Macher wird verkörpert von Vincent Lindon, einem der prominentesten Charakterköpfe des französischen Arthouse-Films – abonniert auf herzhaft-herbe Männerfiguren mit Gemüt und Temperament. Er spielt Vincent, einen Feuerwehr-Brigadier, der von tiefer Trauer gezeichnet ist. Ein wuchtiges Märchen über liebenswerte Monster.

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Bergman Island

In ausgewählten Kinos

In Mia Hansen-Løves Film reist ein Autorenfilmer-Paar (Vicky Krieps und Tim Roth) zum Schreiben nach Fårö, der Lieblingsinsel des schwedischen Regie-Giganten Ingmar Bergman. Die Stimmung dort ist luftiger als bei Bergman, doch sein Geist spukt immer noch herum – und bringt Kunst und Leben durcheinander. Grundlage des Films ist Hansen-Løves eigene Erfahrung mit ihrem langjährigen Partner, Regisseur Olivier Assayas („Die Wolken von Sils Maria“).

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Jetzt oder morgen

Derzeit nicht abrufbar

Im bemerkenswerten Dokumentarfilm „Jetzt oder morgen“ porträtiert die junge Wienerin Lisa Weber eine arbeitslose Familie, in dessen Zentrum Claudia steht, die mit 15 einen Sohn bekommen hat. Die Zeit vergeht, das Sozialamt sorgt für den Lebensunterhalt. Ein Stillstand, der zwar seine inneren Bewegungen hat – Debatten und Spaßetteln, Streit und Versöhnung, Momente des Glücks und der Trostlosigkeit –, aber trotzdem Stillstand bleibt.

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No Time to Die

Im Kino und über diverse Streaminganbieter (ca 17 Euro)

Nach etlichen Verschiebungen wurde der neue Bond-Film „No Time to Die“ im September endlich veröffentlicht – und ließ die Ära Daniel Craig würdevoll ausklingen. „No Time to Die“ ist nicht zuletzt ein Abgesang auf Craigs gefühlvollen Geheimdienstler, der Fans seiner 16-jährigen Regentschaft zufriedenstellen sollte.

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Dune

Im Kino und über diverse Streaminganbieter (ca 18 Euro)

Denis Villeneuves Neuverfilmung von Frank Herberts Sci-Fi-Epos „Dune“ versucht gar nicht erst, den Roman in seiner Gänze zu fassen. In ferner (und zugleich archaisch computerbefreiter) Zukunft ringen verfeindete Herrschergeschlechter um die Vormachtstellung im Universum. Galaktisches Gold ist dabei das „Gewürz“, eine Wundersubstanz mit halluzinogenen Eigenschaften, gewonnen aus dem Sand des Wüstenplaneten Arrakis. Hier soll Paul Atreides (Timothée Chalamet), Thronerbe seines Vaters, des rechtschaffenen Herzogs Leto (Oscar Isaac), zum Manne und Potentaten heranreifen, umsorgt von seiner weltgewandten Mutter Jessica (Rebecca Ferguson). Doch der böse Baron Vladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård) spinnt im Schatten perfide Intrigen. Ein zweiter Teil wurde bereits in Auftrag gegeben.

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Gunda

Diverse Streaminganbieter (ca 4 Euro)

Können wir schon von einer Tierwohl-Wende reden? Wenn ja, hat sie jedenfalls auch das Kino erreicht. Dort häufen sich seit geraumer Zeit Filme aller Art, die versuchen, uns die Menschlichkeit von (Nutz-)Tieren zu vermitteln, damit wir unseren Umgang mit ihnen überdenken. Darunter finden sich auch einige mit hohem künstlerischen Mehrwert. Etwa das faszinierende Straßenhund-Bildgedicht „Space Dogs“ von Elsa Kremser und Levin Peter. Oder Andrea Arnolds fellnahes Kuh-Porträt „Cow“. Oder Kelly Reichardts ökologisch bewusster Neo-Western „First Cow“. Am markantesten? Wiktor Kossakowskis „Gunda“, der sich dem Leben einer Sau auf einem Biobauernhof in feinsinnig stilisierten Schwarz-Weiß-Bildern nähert. Und am Ende ebenso fest auf die Tränentube drückt wie „Bambi“.

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Promising Young Woman

Diverse Streaminganbieter (ab ca 4 Euro)

In dem schwarzhumorig-satirischen Drama zieht Carey Mulligan gegen eine übergriffige Männerwelt zu Felde. Jeden freien Abend geht die strohblonde 30-Jährige fort, schützt auf Tanzflächen und vor Tresen schwere Trunkenheit vor. Und wird zumeist von hilfsbereiten Männern aufgegabelt, die ihren Zustand rücksichtsvoll und ohne böse Absicht auszunutzen gedenken. Bis sie ihr blaues Wunder erleben. Das Regiedebüt der „The Crown“-Schauspielerin Emerald Fennell wurde mit einem Drehbuch-Oscar prämiert. Ansonsten passt „Promising Young Woman“ nicht ins Qualitätsschema der Academy. Zu knallig, höhnisch, komödiantisch und wendungsreich, kurzum: unterhaltsam kommt der Film daher.

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Malmkrog

Derzeit leider nicht abrufbar

Mammutwerk des rumänischen Ausnahmeregisseurs Cristi Puiu: Über drei Stunden dauert dieses Konversationsstück. Fundament ist ein Traktat des russischen Religionsphilosophen Wladimir Solowjow, kurz vor dessen Tod im Jahr 1900 verfasst: „Drei Gespräche über Krieg, Fortschritt und das Ende der Weltgeschichte“. Ein Meisterwerk, das Sitzfleisch fordert.

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Aufzeichnungen aus der Unterwelt

Derzeit leider nicht abrufbar

Tizza Covi und Rainer Frimmel porträtieren zwei Legenden des Meidlinger Kriminals: Alois Schmutzer, der für seine unbändige Löwenkraft bekannt war, und den 2019 verstorbenen Kurt Girk, der sich im Alter als Sänger von Wienerliedern verdient machte. Einst waren sie aktiver Teil eines für handfeste bis tödliche Reibereien berüchtigten Glücksspielmilieus. Das Regieduo hat ihr Vertrauen gewonnen, ihre Geschichten gesammelt. Das Ergebnis ist ein in würdevollem Schwarz-Weiß gehaltener Interviewfilm, der in teils amüsanten, teils tragischen Anekdoten ein nahezu vergessenes Wien wiederauferstehen lässt. Und ein Gegennarrativ zum Gangstermythos spinnt, an dem sich damals nicht nur der Boulevard labte.

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Der Rausch

In ausgewählten Kinos

Thomas Vinterbergs Charakterstudie über vier frustrierte Schulbeamte in der Midlife-Crisis (einer davon verkörpert von Mads Mikkelsen), die sich systematisch Selbstvertrauen ansaufen, um auf Augenhöhe mit ihren trinkfesten Schülern zu bleiben, bürstet ämtliche Klischees aus konservativen Hollywood-Säuferdramen sarkastisch gegen den Strich. Statt das Schema von der bösen Trinksucht zu bedienen, die heile bürgerliche Existenzen ins Verderben stürzt, hat man hier zum Teil sogar den Eindruck, dass das Trinkverhalten der Hauptfiguren ein probates Mittel des Widerstands gegen den Anpassungsdruck in ihrem enthaltsamen Milieu darstellt. Ein kleiner Triumph des Hedonismus über die nüchterne Vernunft.

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Godzilla vs. Kong

Abrufbar via Sky und diversen Streaminganbietern (ab ca 5 Euro)

Der bombastische Breitwand-Schaukampf stellte im April trotz seines zeitgleichen Erscheinens beim US-Streamingdienst HBO Max einen globalen Pandemie-Kassenrekord auf. „Godzilla vs. Kong“ frönt hemmungslos der audiovisuellen (3-D-)Überwältigung. Die überrollt einen zwar wie eine Walze, ist aber erfreulicherweise alles andere als lieblos. Im Geiste der japanischen „Godzilla“-Filmreihe wird hier jede Monsterrauferei zu einer wuchtigen Nummer für sich. Die Möglichkeiten des Digitalen werden dabei voll ausgeschöpft.

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Possessor

Abrufbar über Apple TV (ca 5 Euro)

Die Sünden des Vaters sind Brandon Cronenbergs Segen: Sein junges Schaffen schließt nahtlos an das gleichermaßen sinnliche wie intellektuelle Körperhorrorkino seines Papas, des kanadischen Kultregisseurs David Cronenberg, an. Und wächst doch darüber hinaus. Mit dem Paranoia-Psychotrip „Possessor“ schaffte der junge Cronenberg erstmals den Sprung ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit: Der Sci-Fi-Thriller schickt eine gespenstische Auftragskillerin (toll: Andrea Riseborough) per Gedankenlink in Köpfe fremder Menschen, die sie dann als Marionetten für Bezahlmorde missbraucht – bis die Bewusstseinsexkursionen ihre eigene Wirklichkeitswahrnehmung zu zersetzen beginnen. Eine düstere und brutale Auseinandersetzung mit den psychophysischen Auswirkungen totaler Digitalisierung.

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Courage

Derzeit nicht abrufbar

Filmemacher Aliaksei Paluyan hat die Entwicklungen in seinem Heimatland Belarus von Anfang an mitverfolgt und festgehalten: Seine Doku „Courage“ feierte im März bei der Berlinale Premiere. Im Bewusstsein der Hartnäckigkeit, mit der sich das Lukaschenko-Regime seit Ausbruch der weißrussischen Massenproteste im Sommer 2020 gegen jede Veränderung stemmt, erscheinen diese Aufnahmen umso tragischer.

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The Trouble With Being Born

Diverse Streaminganbieter (ab ca 5 Euro)

In der Science-Fiction-Dystopie schickt die steirische Regisseurin Sandra Wollner den kindlichen Androiden Elli auf eine wahre Odyssee. Sie thematisiert damit das Verhältnis zwischen Mensch und Technik und stellt auch moralische Fragen. „The Trouble With Being Born“ schrammte dabei knapp am Skandal vorbei: Ohne den Film gesehen zu haben, warfen Meinungsmacher der US-Verschwörungsseite Infowars ihm vor, Pädophilie zu normalisieren.

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Nomadland

Diverse Streaminganbieter (ab ca 4 Euro)

Frances McDormand brilliert in Chloé Zhaos Film als Wohnmobil-Vagabundin Fern auf Freiheitssuche in den USA. Ferns hartnäckige Trauer um den vor Jahren verstorbenen Ehemann, um ihr gemeinsames Leben in einer Industriestadt in Nevada, in der es seit der Weltwirtschaftskrise keine Arbeit mehr gibt, wird im Film nicht als unsozial bloßgestellt. Stattdessen erscheint sie als Triebkraft eines unaufdringlichen Mitgefühls gegenüber Fremden. Ausgezeichnet mit den Oscars für die beste Hauptdarstellerin, die beste Regie und den besten Film.

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Hochwald

Derzeit nirgends abrufbar

Das Regie-Debüt der Editorin und Autorin Evi Romen ist ein moderner Heimatfilm: Träumer Mario (Thomas Prenn) versucht, aus der Enge seines Südtiroler Heimatdorfes auszubrechen. Die Liebelei mit seinem Jugendfreund Lenz (Noah Saavedra) in Rom endet tragisch. Und so kehrt Mario nach Hause zurück, wo er auf Nadim (Josef Mohamed) trifft, der ihn für sich und den Islam begeistert.

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The Green Knight

Diverse Streaminganbieter (ab ca 4 Euro)

Selten war ein Fantasy-Werk aus der jüngeren Vergangenheit eindringlicher und origineller als dieses verwunschene Spektakel: In „The Green Knight“ wird König Artus' Neffe Gawain (Dev Patel) von einem unsterblichen Ungeheuer überlistet.

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Quo Vadis, Aida?

Diverse Streaminganbieter (ab ca 5 Euro)

Die österreichische Koproduktion ging beim Auslandsoscar leer aus, räumte aber jüngst beim Europäischen Filmpreis ab. Jasmila Žbanićs Drama stellt das Massaker von Srebrenica nach, bei dem mehr als 8000 vorwiegend männliche Zivilisten innerhalb kürzester Zeit von der serbischen Armee getötet wurden. Im Zentrum steht Titelheldin Aida (Jasna Djuricic), eine fiktive Übersetzerin für die UN, die zwischen ihrer Vermittlungspflicht und der Sorge um die eigene Familie zerrissen ist. Das engagierte Unterfangen Žbanićs (und ihrer österreichischen Kamerafrau Christine A. Maier), die monströse Tragweite des Massakers filmisch zu bannen, gelingt auf eindringliche Weise – und ohne, dass Sterbende gezeigt werden.

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Fabian oder Der Gang vor die Hunde

Derzeit nicht abrufbar

Dominik Grafs Erich-Kästner-Verfilmung spielt im Jahr 1931, in der Spätphase der Weimarer Republik, in der die damalige Reichshauptstadt eine kulturelle Blütezeit erlebte – während gleichzeitig nationalsozialistische Schläger auf den Straßen bereits Jagd auf Andersdenkende machten. Die Geschichte erzählt vom Germanisten Jakob Fabian (Tom Schilling), der mit seinem Freund Labude (Albrecht Schuch) durchs Nachtleben streift, sich in die angehende Schauspielerin Cornelia (Saskia Rosendahl) verliebt und seinen Job verliert. Fernab des oft allzu gediegenen deutschen Literaturfilmgenres stürzt uns der TV-Veteran Graf knappe drei Stunden lang in ein wildes, schmuddeliges, wackeliges, reizüberflutendes und aus allen Nähten platzendes Stadtpanorama, bei dem man irgendwann komplett vergisst, dass es nicht in der Gegenwart angesiedelt ist.

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