Brüssel-Briefing

Wer zahlt die teure Corona-Medizin?

So sieht die Anti-Covid-Pille von Pfizer aus, die laut eigenen, noch unbestätigten Angaben zu 90 Prozent vor schweren Verläufen schützen soll.
So sieht die Anti-Covid-Pille von Pfizer aus, die laut eigenen, noch unbestätigten Angaben zu 90 Prozent vor schweren Verläufen schützen soll.(c) VIA REUTERS (PFIZER)
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Die Impfung bleibt Europas Hauptwaffe gegen die Pandemie - aber sie reicht nicht. Die Behandlung rasant steigender Zahlen von Patienten wirft die Frage auf, ob die EU nach dem Vorbild des gemeinsamen Impfstoffkaufs nicht auch Medikamente erwerben soll.

„Impfen und boostern, impfen und boostern, impfen und boostern“: so fasste ein EU-Botschafter am Mittwoch im Vorfeld des heutigen Europäischen Rates die Strategie der Union gegen die Corona-Pandemie zusammen. Das Problem ist bloß: es wird nicht reichen. Denn erstens übernimmt die Omikron-Mutante kraft ihres exponentiellen Wachstums rasant das Kommando. Mitte Februar, warnt die EU-Seuchenbehörde ECDC, werde sie Delta verdrängt haben und die dominante Variante sein. So schnell kann man jenes knappe Drittel aller Europäer, die noch gar nicht geimpft sind, und von denen viele zunehmend militant darauf pochen, dass sie das auch nicht wollen, gar nicht immunisieren, dass sie nicht vorher von Omikron erwischt werden. Zweitens schützt die Impfung zwar weiterhin zumeist vor der Einlieferung ins Krankenhaus, und das ist etwas, was angesichts der enormen Belastung der Spitäler das stärkste Argument dafür sein sollte, sich den (Dritt-)Stich zu holen. Aber es werden eben doch mehr Menschen krank, und wenn sie ein geschwächtes Immunsystem haben, auch schwer krank, als man das erhofft hätte.

Sprich: neben der Vorbeugung, dem Impfen, gewinnt die Behandlung an Bedeutung. Glücklicherweise kommen immer mehr Covid-Medikamente auf den Markt oder sind knapp davor, die Zulassung zu erhalten - auch in der EU. Doch das wirft eine schwere politische Frage auf: wer soll das bezahlen?

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