Gezwitscher

Vögel verdrängen Stars aus den australischen Musikcharts

So manche Vogelarten überzeugen mit Gesang und Gefieder (Symbolbild).
So manche Vogelarten überzeugen mit Gesang und Gefieder (Symbolbild).(c) Getty Images (Jenny Evans)
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Ein Album, auf dem ausschließlich Gezwitscher und Geschrei bedrohter Vogelarten zu hören ist, stürmt die australischen Charts - und lässt The Weeknd und Mariah Carey alt aussehen.

Piep, Piiiiep, Piiiiiiiep - in etwa das läuft augenscheinlich in so manchen australischen Haushalten aktuell rauf und runter. „Songs of Disappearence“ heißt die Platte, auf der man Vogelgesänge bedrohter australischer Arten zu hören bekommt. Und die stürmt aktuell die nationalen Charts. Eine Woche nach dem Erscheinen landete das Album auf Platz fünf - und damit vor Abba, The Weeknd und alljährlichen Weihnachtsklassikern von Michael Bublé und Mariah Carey.

Aufgenommen wurde der Album-Hit von David Stewart, einem Tontechniker für Wildtierklänge. Mehr als drei Jahrzehnte verbrachte er damit, die 53 verschiedenen Vogelgesänge der australischen Fauna zu sammeln. Zeitgleich mit dem Erscheinen des Albums wurde eine Social-Media-Kampagne ins Leben gerufen, die die fliegenden Sänger in die Charts befördern sollte. Mit Erfolg. „Songs of Disappearence“ ist damit das erste Album seiner Art, das es unter die Top-Fünf der Musikcharts schafft. In sozialen Netzwerken sorgt das für Belustigung, das Album verfolgt dabei eine durchaus ernste Absicht.

Gezwitscher mit Zweck

Neben der Sensibilisierung für bedrohte Vogelarten, unterstützt „Songs of Disappearence“ Naturschutzprojekte auch finanziell - der gesamte Erlös kommt der Organisation „BirdLife Australia“ zugute. Einer Studie der Charles Darwin University zufolge ist jeder sechste australische Vogel vom Aussterben bedroht - Tendenz steigend. Anders ausgedrückt sind das 216 von 1299 Arten. Grund dafür ist mitunter der Klimawandel. Insbesondere die massiven Buschbrände der Jahre 2019 und 2020 hätten den Lebensraum vieler Arten zerstört.

(red)

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