Wohngeschichte

Partyzone mit Zeitreisefaktor: Zu Besuch bei Ö1-Moderatorin Nadja Kayali

Kayali  im Wohnzimmer mit Schreibkommode, an der Wand eine Urkunde aus der Zeit des osmanischen Reiches, als ihr Großvater Oberlandesgerichtsrat in Aleppo war.
Kayali im Wohnzimmer mit Schreibkommode, an der Wand eine Urkunde aus der Zeit des osmanischen Reiches, als ihr Großvater Oberlandesgerichtsrat in Aleppo war. Christopher Dickie
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Die neue Imago-Dei-Musikfestival-Leiterin Nadja Kayali lebt seit zwölf Jahren in einem Währinger Altbau – mit bunten Wänden, kirgisischen Teppichen und Stockhausen-Poster.

Das Vorzimmer ist noch weiß, dann wird es bunt: die Küche blau, das Bad orange, der Wohnraum gelb und terracotta. „Ich bin ein Farbenfreak“, gesteht die Musikwissenschaftlerin, Uni-Lektorin und Ö1-Moderatorin Nadja Kayali, die hier in Währing seit zwölf Jahren mit ihrem Mann lebt und arbeitet. Lampen aller Art sorgen für angenehmes Licht, auch am Tag. „Es ist ja doch dunkel hier, vor allem im Sommer“, meint sie über die 160-m2-Wohnung, deren Wohnräume nordseitig in einen grünen Hof ausgerichtet sind, „in dem die Eichhörnchen herumflitzen“.

Hoher Zeitreisefaktor


Die unterschiedlichen Töne verbinden und untermalen die Bilder, Poster und Erinnerungen aus unterschiedlichsten Zeiten und Ländern: von einer Urkunde aus der Zeit, als Kayalis Großvater in Aleppo Oberlandesgerichtsrat war, über Poster und Postkarten des Komponisten Karlheinz Stockhausen bis zu allerlei Memorabilien der Wiener Philharmoniker aus dem Nachlass ihres Onkels. Ein Brief von Stefan Zweig findet sich, eine Totenmaske von Gottfried von Einem, handgeknüpfte Teppiche aus Kirgisistan. „Die Rahmenexpertin Sonja Zwazl hat viele Stücke in Szene gesetzt“, erzählt Kayali und zeigt auf den gerahmten Ballfächer, der mit einem Hänge-Obstmesserset und der Ziehharmonikalampe im Essraum harmoniert.

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