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Vertrauensindex: Nehammer steigt auf, Kickl stürzt (weiter) ab

Karl Nehammer und Herbert Kickl im Parlament
Karl Nehammer und Herbert Kickl im Parlament APA/ROBERT JAEGER
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Das höchste Vertrauen genießen Bundespräsident Van der Bellen und Justizministerin Zadic. Aufgeholt hat SPÖ-Chefin Rendi-Wagner - kommt aber trotzdem nur auf null Punkte.

Der erste APA/OGM-Vertrauensindex nach dem Ausstieg von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aus der Politik bringt dessen aktuellem Nachfolger Karl Nehammer (ÖVP) mit plus 15 Punkten den größten Vertrauenszuwachs der abgefragten Bundespolitiker. Alexander Schallenberg (ÖVP), nicht mehr Interimskanzler, sondern wieder Außenminister, verzeichnet mit minus 13 Punkten den größten Absturz. Das höchste Vertrauen genießen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Justizministerin Alma Zadic (Grüne).

Beim Vertrauensindex wird von OGM der Saldo aus Vertrauen und Misstrauen gegenübergestellt und ein Saldo ausgerechnet. Befragt wurden 800 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte aus dem OGM-Online-Panel. Die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 3,5 Prozent.

Bures erhält beste SPÖ-Wertung

Van der Bellen kommt dabei auf einen Saldo von 38 Punkten, ein Minus von vier Punkten gegenüber der September-Erhebung. Dahinter folgen Zadic (plus sechs auf 23) und ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher (minus fünf auf elf). Dahinter folgt als bestgewertete SPÖ-Politikerin die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (plus vier auf neun), danach kommt Neo-Kanzler Nehammer (plus 15 auf sieben). OGM-Chef Wolfgang Bachmayer sieht Zadics Vertrauenszuwachs deutlich aus der Wählerschaft der Volkspartei kommen, "die offensichtlich die VP-Angriffe auf die Justiz nicht mehrheitlich mittragen".

Es schließt eine grüne Dreiergruppe an, gebildet aus Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (plus drei auf fünf), Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (minus fünf auf drei) und Vizekanzler Werner Kogler (minus vier auf zwei). Ebenfalls noch im positiven Vertrauenssektor befinden sich der ins Finanzministerium gewechselte Ex-Staatssekretär Magnus Brunner von der ÖVP (plus sechs auf zwei), Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger (plus zwei auf eins) und als Neueinsteiger Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) mit einem Vertrauenssaldo von eins.

Groß dazugewonnen hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die mit plus elf Punkten dennoch nur auf einen Vertrauenssaldo von null kommt.

Schallenberg und Kickl sinken ab

Vertrauen verloren hat neben Schallenberg (minus 13 auf minus neun) auch FPÖ-Chef Herbert Kickl mit acht Minuspunkten seit September auf einen Saldo von jetzt minus 57. "Kickl ist ja seit langer Zeit Dauerabonnent für den letzten Platz im Vertrauensranking, dass er nun den höchsten Bekanntheitsgrad aller Politiker hat sogar noch vor Bundespräsident Van der Bellen, dürfte ein schwacher Trost sein", meint Bachmayer. Bei Schallenberg dürfte der Rückfall nach Ansicht des OGM-Chefs eher mit seiner Rolle als treuer Gefährte von Kurz und dem Amtsverlust des Kanzlers mit seinem Zurück ins zweite Glied zu erklären sein.

Weitere deutliche Einbußen bei ihren Vertrauenswerten muss Kurz-Weggefährtin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hinnehmen (minus neun auf minus 23), ebenso wie Grünen-Umweltministerin Leonore Gewessler (minus sieben auf einen Saldo von minus sechs) mit ihren Entscheidungen gegen große Straßenbauvorhaben.

Bemerkenswert sei auch der abnehmende Bekanntheitsgrad einiger PolitikerInnen wie Susanne Raab und Margarete Schramböck sowie bei Wolfgang Sobotka und August Wöginger (alle ÖVP), so Bachmayer: "Die Pandemie überlagert eben nahezu alles und der Untersuchungsausschuss mit seiner hohen Medienpräsenz ist zu Ende, bevor er nun wieder beginnt."

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(APA)

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