Neuvorstellung

Kia Sportage: Frisch gewürzt vom Koreaner

Zweiter Blick: Der neue Kia Sportage haut optisch auf den Putz, punktet aber auch mit Technik- und Qualitätsupdate.
Zweiter Blick: Der neue Kia Sportage haut optisch auf den Putz, punktet aber auch mit Technik- und Qualitätsupdate.(c) www.weigl.biz
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Fast nicht wiederzuerkennen: Der Kia Sportage will es auch im hausinternen Designduell wissen.

So schnell kann's gehen: Gerade noch war Kias neues Elektro-SUV EV6 das flotteste Design-Pferdchen im Stall der Marke, schon prescht der Sportage heran und buhlt um die Aufmerksamkeit des Publikums. Gegen den Neuen wirkt der Stromer fast schon konventionell.


Das Projekt, nur ja keine verwechselbare Banalität auf den Markt zu bringen (was im Fach der kompakten SUVs besonders schwierig ist), scheint jedenfalls gelungen: Die neue Generation lässt den eigenen Vorgänger und auch praktisch den gesamten Mitbewerb etwas gewöhnlich aussehen. Es ist ein Auto für den zweiten, dritten und vierten Blick geworden.

Widescreen
Unter anderem weil die Scheinwerfer ganz nach außen und dazu in die Vertikale gerutscht sind – das bisschen Fischäugigkeit verfließt aber wie selbstverständlich mit dem smarten Gesamteindruck. Sogar für die markentypische Tigernase hat sich eine neue, schlanke Variante über dem breiten Wabengrill gefunden. Auch in der Seitenansicht wird der Sportage nicht langweilig, die Flanken schwingen über eine stattliche Schulterpartie nach hinten ab und münden in scharf geschnittene Rückleuchten.
Drinnen wurde das „Widescreen“-Cockpit vom größeren EV6 adoptiert, samt der praktischen Multimode-Leiste mit Umschaltmöglichkeit zwischen zwei Bedienebenen – bis dato eine der schlauesten Lösungen im Kampf gegen die Knopferlflut im Cockpit, ohne deswegen alles zwanghaft in verschachtelte Bildschirmmenüs zu packen. Ein kleiner Gruß an VW: Bei Kia ist die Softtouch-Leiste beleuchtet.

Cockpit mit "Widescreen"-Bildschirm und schlauer Funktionalität in der Bedienung.
Cockpit mit "Widescreen"-Bildschirm und schlauer Funktionalität in der Bedienung.


Auch die neue deutsche Hartplastikwelle findet hier nicht statt – gegenüber dem Vorgänger gibt es sogar ein deutliches Upgrade Richtung Premium-Anmutung. Ein Mitarbeitsplus haben sich die Innenraumgestalter für die fesche Mittelkonsole verdient: Endlich sind die Becherhalter nach rechts unten gerutscht und sie und ihr Inhalt damit nicht mehr im Weg. Auch die Stellradbedienung bei den Automatikvarianten gefällt. Putzneurotiker werden aber eventuell unter den verschwenderisch großen Klavierlackflächen mit ihrer Anfälligkeit für Staub und Fingertapper leiden.

Gegen den Trend
Außerdem gelungen und eher gegen den Trend im Fach: die im Verhältnis zur Sitzposition niedrig verlaufende Fensterlinie und die dadurch großzügige Rundumsicht.
Unter das Sportage-Blech sind jetzt Mildhybrid-Motoren zu 136, 150 und 180 PS eingezogen, demnächst folgen noch Voll- und Plug-in-Hybride mit 230 und 265 PS. Nur die beiden Einsteigervarianten von Diesel und Benziner mit 116 und 150 PS sind noch ohne E-Unterstützung unterwegs, bei allen anderen gibt's milde Elektro-Schubhilfe mit bis zu 12,2 PS – gut für knapp einen bis fast eineinhalb Liter Verbrauchsersparnis gegenüber den Vorgängervarianten.

Auf Wunsch mit - richtigem - Allrad: Sportage.
Auf Wunsch mit - richtigem - Allrad: Sportage.

Ein wenig schade ist, dass Kia die Fahrmodi-Auswahl immer noch ausschließlich den Automatikversionen vorbehält – erst die weite Spreizung von Eco bis Sport haucht dem sonst eher sanften Gleiter auf Wunsch ansprechenden Elan ein.
Den die neue Fahrwerksabstimmung nämlich durchaus verträgt: Handling, Lenkpräzision und Feedback sind am Punkt, ohne deswegen komfortorientierte Fahrer zu vergrämen. Für alle, die gern ein bisserl mehr haben: In der Topausstattung GT-Line ist auch ein adaptives Fahrwerk mit dabei.

Allrad, aber richtig
Entwarnung gibt es für alle, die befürchtet haben, Kia könnte ebenfalls zur um sich greifenden Praxis der halbgaren Elektro-Hinterachsen statt eines richtigen Allradsystems schwenken: Es gibt unverändert einen vollwertigen Allradantrieb mit mechanischem Durchtrieb – auch das künftige Hybrid-Duo wird damit ausgestattet sein.
Das Klassen-Upgrade konnte sich leider nicht unbemerkt an den Preislisten vorbeischummeln: Gegenüber dem bisherigen Basisbenziner mit 132 Saugmotor-PS kommt der neue mit 150 Turbo-PS 6200 Euro teurer und setzt jetzt bei 30.590 Euro an. Allerdings gehen davon gut zwei Drittel auf das Konto der großzügigen Mehrausstattung. Der Sprung von Frontantrieb auf 4WD kostet 2200 Euro extra, die siebengängige Doppelkupplungsautomatik schlägt sich gegenüber dem Schaltgetriebe mit einem Plus von 1800 Euro nieder.

Kia Sportage

Maße: L/B/H: 4515/1865/1650 mm, Radstand: 2680 mm, Leergewicht: 1451 bis 1722 kg, Ladevol.: 526 bis max. 1780 l

Antrieb: Benziner, 1.6 T-GDI mit 150 oder 180 PS, 48V-Mildhybrid bei beiden
verfügbar, Diesel: 1.6 CRDi mit 115 PS sowie mit 136 PS und 48V-Mildhybrid
Hybrid: HEV mit 230 PS sowie PHEV mit
265 PS Systemleistung folgen

Preise: 1.6 T-GDI 2WD ab 30.590 Euro, 1.6 T-GDI 48 Volt 4WD ab 43.590 Euro

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