Ein Junge namens Weihnacht
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Weihnachtsfilme: Lasst uns an das Gute glauben!

Märchen, Liebe, Familie, Schnee: Die Formel für einen erfolgreichen Weihnachtsfilm wurde schon vor Jahrzehnten entdeckt. Ein Blick auf Klassiker, die immer noch verzaubern, und Neuheiten, die es versuchen.

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Ein Junge namens Weihnacht

Von Gil Kenan, 2021
Zu sehen im Kino - und ab 25.12. auf Sky

Der Weihnachtsmann ohne Rauschebart und dicken Bauch? Das kann man sich kaum vorstellen. Und wer hätte gedacht, dass er einmal rote Haare hatte? Es ist auch schon sehr, sehr lang her, dass er sich aus der Waldhütte seines Vaters auf den Weg in den Norden Finnlands machte, um die sagenumwobenen Elfen zu finden, von denen seine verstorbene Mutter so geschwärmt hatte. Jetzt erzählt Carlotta (Oscar-Preisträgerin Maggie Smith) die Geschichte beim Babysitten den Kindern, die auch gerade ihre Mutter verloren haben . . .

Die Alte erinnert an Mary Poppins – erst wollen die Kleinen sie nicht da haben, dann kleben sie an ihren Lippen. Und ein wenig Magie ist natürlich auch dabei. Es ist eine humor- und fantasievolle Geschichte über Nikolas (Henry Lawfull), den seine Mutter liebevoll Weihnacht nannte und den der Glaube an das Gute vorantreibt. Er trifft auf magische Wesen, freundet sich mit der frechen Maus Mika an und zähmt ein Rentier. Aber hier ist nicht alles nur Zuckerguss: Erst ein tragisches Ereignis macht Nikolas stark – und zum Weihnachtsmann. Das ist, was Carlotta den Waisen eigentlich sagen will: Es gibt keine Garantie für Glück, aber immer Hoffnung. Was würde besser zu Weihnachten passen? (i. w.)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Von Cecilie A. Mosli, 2021
Zu sehen ab 20.12 auf Amazon

Nicht nur im deutschsprachigen Raum ist der zauberhafte 70er-Jahre-Märchenfilm von Václav Vorlícek, eine Koproduktion von Tschechoslowakei und DDR, zum TV-Dauerbrenner im Advent avanciert (den man auf Netflix und Amazon streamen kann). Auch die Norweger lieben diese verschneite Aschenputtel-Variation – so sehr, dass sie heuer eine Neuverfilmung vorlegen. Sanft modernisiert und mit dem nordischen Popsternchen Astrid S in der Hauptrolle, verströmt der neue Aschenbrödel-Film zwar nicht den alten Ostblock-Charme, aber viel Märchen-Magie. (kanu)

Single All The Way

Von Michael Mayer, 2021
Zu sehen auf Netflix

Netflix scheint eine klare Adventfilm-Formel zu verfolgen: Entweder geht es um royale Anbandlungen (siehe diverse Fortsetzungen von „The Chistmas Prince“ oder „Prinzessinnentausch"). Oder um eine Person, die – oh Schreck! – ohne Partner zum Weihnachtsfest bei den Eltern aufkreuzt. So wie der liebeswerte Peter, den die Familie mit seinem besten Freund Nick verkuppeln will. Eine süße Rom-Com – die so konventionell ist, dass man sie bis zum nächsten Advent sicher wieder vergessen hat. (kanu)

Zeit der Geheimnisse

Serie von Katharina Eyssen, 2019
Zu sehen auf Netflix

Das Nachhausekommen ist eines der großen Themen zur Weihnachtszeit, und der idyllisch über den norddeutschen Dünen thronende Familiensitz in „Zeit der Geheimnisse“ liefert die passende Kulisse. Hier schwenkt die schlaue Haushälterin Ljubica ihre Schnapsflasche für die Feierlaune. Hier halten zwei gegensätzliche Schwestern einander ihre Partnerwahl oder ihren Tablettenkonsum vor. Hier schneit die stets abwesende Mutter plötzlich herein und von hier will eine starrsinnige Uroma mit Ukulele flüchten. Dazwischen die bisher immer starke, nun aber schwerkranke Großmutter (großartig: Corinna Harfouch), die noch ein Geheimnis lüften möchte. Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt die bezaubernde Miniserie verschachtelt, aber leichtfüßig von Konflikten, in denen auch eine tiefe Zärtlichkeit liegt. (rovi)

Buddy, der Weihnachtself

Von Jon Favreau, 2003
Zu sehen auf Netflix, Amazon und Sky

Will Ferrell kennt man aus Komödien für Erwachsene, wo er gern den Part des Herrenwitze reißenden Proleten übernimmt. Hier spielt er in einem Kinderfilm einen Weihnachtselfen, der ein Mensch ist, aber am Nordpol aufwächst, weil er als Säugling in den Sack von Santa gekrochen ist. Zum Mann geworden fällt er durch seine Körpergröße auf. Im Zwergendorf ist er der Außenseiter, in der Menschenwelt ein Exot in manischer Dauerbegeisterung für das Weihnachtsfest. Und dadurch eine schreckliche, aber heilsame Nervensäge für alle erwachsenen Weihnachtsmuffel im Film und Publikum. Lustig und erhellend! (mt)

Ist das Leben nicht schön?

Von Frank Capra, 1946
Zu sehen auf Sky

In den USA ist die herzzerreißende Geschichte über George Bailey (James Stewart), den aufopferungsvollen Banker, der in der Wirtschaftsdepression seine provinzielle Heimatstadt vor dem Ruin bewahrt, der ultimative Weihnachtsklassiker. Er zeigt das Land im Idealzustand, geschützt vor einem Scrooge-haften Zigarrenkapitalisten, der die Gemeinschaft ausnehmen will, aber am Widerstand ihres unfreiwilligen Retters scheitert, der nicht aus Überzeugung, sondern Solidarität und Nächstenliebe dableibt. Ein Engel zeigt ihm die Welt, als sei er nie geboren, um ihn an Heiligabend aus einer Finanz- und Sinnkrise zu holen. Ein Besinnungstraum, der rührender nicht enden könnte. (mt)

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