Erst Popstar, seit einiger Zeit auch Filmschauspielerin: Lady Gaga als Patrizia Reggiani in „House of Gucci“, dem neuen Film von Ridley Scott.
Mode und Kino

Wie der Ehrgeiz Gucci in den Untergang trieb

Eine unrühmliche Familiengeschichte erzählt Ridley Scotts Film „House of Gucci“ nach – von Missgunst unter Verwandten, unternehmerischem Scheitern und Auftragsmord. Mit dabei, in Gewändern der Marke: Lady Gaga.

Ihr sei nicht bewusst gewesen, dass sie ein Monster geheiratet hat, sagt Patrizia Reggiani zu ihrem Mann, den sie wenig später ermorden lässt. „Du hast kein Monster geheiratet, sondern einen Gucci“, lautet die lapidare Antwort des Mode-Unternehmers mit Vornamen Maurizio. Mit diesem Schlagabtausch gegen Ende von zweieinhalb Stunden „House of Gucci“ lässt sich Ridley Scotts Film mit zum Teil dokumentarischem Anspruch auf seine Essenz einkochen. Denn die ambitionierte Parvenue (gespielt von Lady Gaga) hat den arglosen Erben (Adam Driver) kraft ihres Aufstiegswillens erst offensiv auf sein Guccisein gestoßen – und so eine Veränderung losgetreten, die sie am Ende selbst aus der Dynastie und ins Verbrechen treiben wird. Das ist eine „From rags to riches“-Geschichte, wie sie dem amerikanischen Kinopublikum gefällt.

Jene von Maurizio Gucci ist die eines Dorian-Gray-Charakters, der immer mehr in seinen eigenen Reichtum vernarrt ist. Anfangs drängte ihn Patrizia dazu, in dem 1921 von Großvater Guccio gegründeten Lederwarenunternehmen eine leitende Funktion anzustreben. Aber später hat Maurizio laut Scotts Erzählung diese Pläne internalisiert. Er trieb seine Verwandten aus der Firma, holte sich externe Geldgeber und musste am Ende selbst ausscheiden.

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