Gastkommentar

Müssen diese martialischen Gesten und Worte sein?

(c) Peter Kufner
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Sprache. Wir sprechen vom Virus als „Feind“, den wir „bekämpfen“ müssen, vom „Stechen“ und „Stichen“. Dabei ginge das sicher auch anders.

Für ein „Abrüsten der Worte“ plädierte kürzlich der neue Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Interview. Und damit hat er vor allem die gegenseitigen Verbalattacken der Impfgegner und Impfbefürworter gemeint. Aber wie sieht es mit der Sprache aus, in der Bürger über Impfungen, Impfvorteile und mögliche Nebenwirkungen von offizieller Seite informiert werden?

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Schon der Begriff „Abrüsten“ kommt aus der Militärsprache. Von Anfang an wurde das Virus als Feind gesehen, mit dem man sich im Kriegszustand befindet. Dementsprechend martialisch entwickelte sich der sprachliche Umgang mit der Pandemie. Dieser Ton setzte sich auch in der Gestik fort. So wird bei einer Begrüßung das Händeschütteln ersetzt durch die geballte Faust oder durch Ellbogentechnik. Selten werden feinere Begrüßungsformeln, etwa aus dem asiatischen Raum, angewandt, wie eine Verbeugung mit gefalteten Händen oder Hand aufs Herz.

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