Forschungsfrage

Wie verbringen Insekten den Winter?

Zitronenfalter in Kältestarre.
Zitronenfalter in Kältestarre.(c) imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Falter, Käfer und andere Insekten verharren in Kältestarre. Menschliche Unterstützung kann dabei von Vorteil, aber auch kontraproduktiv sein.

Da liegt er starr unter der Couch, der braune Falter, und man hätte beim Staubsaugen fast die zarten Flügel beschädigt. Manchmal ist man unsicher, ob ein solches Tierchen tot ist. Denn viele Insektenarten suchen sich im Spätherbst, wenn draußen Nebel und Frost Einzug halten, einen geschützten Platz, an dem sie in der sogenannten Kältestarre verharren, bis die Außentemperaturen wieder angenehmer werden. Gudrun Fuß, Ökologin und Insektenexpertin des Naturschutzbundes, weiß, wie man den Unterschied zu toten Insekten feststellt. „Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten, die sich in Winterstarre befinden, sitzen aufrecht bzw. stehen und behalten auch bei leichtem Anpusten – berühren sollte man sie eher nicht – diese Position bei. Fallen sie um oder liegen sie seitlich, werden sie nicht mehr erwachen“, sagt Fuß.

Die meisten Insektenarten überwintern laut Fuß als Larve, Ei oder Puppe. Andere überdauern die kalte Jahreszeit jedoch als erwachsene Tiere, darunter auch viele Tagfalterarten, wie etwa das Tagpfauenauge oder der Trauermantel. Sie suchen sich relativ frostfreie Überwinterungsplätze, zum Beispiel in Dachstühlen, Schuppen oder Kellern. Entdecke man dort einen überwinternden Schmetterling, solle man ihn unbedingt sitzen lassen, so die Spezialistin. „Spätestens, wenn die Tagestemperaturen zeitweise zehn Grad oder etwas darüber erreichen, muss man dafür sorgen, dass Überwinterungsgäste wieder ins Freie können. Schmetterlinge wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs sterben sonst, da sie beim Aufwachen viel Energie verbrauchen, die sie in Form von Nektar ersetzen müssen.“

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