Überall Tanz und Gesang! Das Musical-Genre – für manche Topunterhaltung, für andere Schreckgespenst – erfreut sich in Filmen und Serien wieder großer Beliebtheit. Woran das liegen könnte. Und warum Musicals eigentlich nie weg waren.
Stellen Sie sich vor: Sie haben sich im Wald verlaufen. Es ist kalt und nass, ringsum Gestrüpp, keine Herberge weit und breit. Erschöpft staksen Sie einen Hang hinab, wanken durch eine Nebelwand, queren eine steinerne Brücke. Da, plötzlich, aus heiterem Himmel: ein heiterer Himmel! Bildschön erstrahlt er über einem pittoresken Städtchen! Vor schmucken Giebelhäuschen tummeln sich fein ausstaffierte Menschen. Als Sie neugierig näher treten, drehen sich alle abrupt in Ihre Richtung – und beginnen aus vollen Rohren zu singen: „Komm und setz dich, lieber Gast, setz dich zu uns zu Tische!“
Wem würde da nicht das Herz aufgehen! Wer würde da nicht sofort einstimmen wollen! Wie, Sie nicht? Sie würden sich die Ohren zuhalten? Und die Flucht ergreifen, zurück ins feuchte Dickicht? Keine Sorge: Sie sind nicht allein. „Du weißt, wie sehr ich Musicals hasse“, meint jemand, der sich in der Serie „Schmigadoon!“ in einer ähnlichen Situation wiederfindet: „Im echten Leben brechen Menschen nicht einfach so in Gesang aus!“