Buch

Ein Riss, der niemals heilt

Lydia Sandgren stellt existenzielle Fragen: Warum verlässt man geliebte Menschen? Und kehrt nicht zurück?
Lydia Sandgren stellt existenzielle Fragen: Warum verlässt man geliebte Menschen? Und kehrt nicht zurück?Emelie Asplund
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Lydia Sandgren legt mit „Gesammelte Werke“ einen gelungenen Debütroman mit faszinierendem Personal vor. Glücklich ist in dieser bunten Truppe allerdings kaum jemand.

Martin und Cecilia Berg führen eine Ehe, die man vielleicht nicht unbedingt glücklich nennen kann. Dafür gibt es im Leben der beiden Göteborger Intellektuellen zu viel nervigen Alltag mit kleinen Kindern, Nachwehen einer postnatalen Depression und wirtschaftliche Sorgen in Form eines anerkannten, aber finanziell stets gefährdeten Verlags. Dennoch scheint die Ehe von Martin und Cecilia der Ausdruck einer tiefen Verbundenheit zu sein – einer Verbundenheit, die jäh zerreißt, als Cecilia eines Tages die Wohnung verlässt und verschwindet.

Dieser unerklärte Abgang zerstört nicht nur (beinahe) den sonst so tüchtigen Martin und die beiden Kinder, Rakel und Elis, sondern auch die dritte, fast überlebensgroße Person in Lydia Sandgrens gelungenem Debütroman „Gesammelte Werke“: den gemeinsamen Freund Gustav Becker, ebenso begnadet für Malerei wie für Selbstzerstörung. Er verliert mit Cecilias Verschwinden viel von seiner Inspiration. Nicht umsonst sind seine besten Bilder allesamt Porträts von Cecilia. Denn perfekt waren Martin, Cecilia und Gustav nur, wenn sie zu dritt waren.

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