Bei der Parlamentswahl haben so wenige Bürger abgestimmt wie nie zuvor. Eine wirkliche Entscheidung hatten sie ohnehin nicht.
Am Montag haben die Pro-Peking-Kandidaten den Wahlsieg für sich beansprucht. Doch streng genommen stand dieser bereits im Vorhinein fest, schließlich wurde die pro-demokratische Opposition bei den Hongkonger Parlamentswahlen gar nicht erst zugelassen. 82 der insgesamt 90 Abgeordnetensitze gingen an das Regierungslager, bei den restlichen Politikern ist der politische Hintergrund nicht bekannt.
Doch angesichts der geringen Entscheidungsmöglichkeit ist das aussagekräftigere Resultat vielmehr die schiere Wahlbeteiligung. Schließlich ist das Fernbleiben vom Urnengang in Hongkong mittlerweile die letzte Möglichkeit, um eine grundsätzliche Kritik am System zum Ausdruck zu bringen. Und tatsächlich lag die Mobilisierung auf einem historischen Rekordtief: Nur rund 30 Prozent aller registrierten Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben. So wenige waren es noch nie.