Film

Ein „Macbeth“ mit starken Kontrasten

Joel Coen hat William Shakespeares kürzeste Tragödie gestrafft und dabei viel gewonnen. Denzel Washington sowie Frances McDormand brillieren in Schwarzweiß.

Diese Hexe ist der Horror: Zwei erschöpfte Krieger in öder, nebelverhangener Landschaft kommen an ein Wasserloch. Da erscheint ihnen ein Wesen aus Urzeiten. Schwarz gewandet, wie ein Rabe, mit raunender Stimme, prophezeit es einem der beiden Männer den größtmöglichen Aufstieg und dem anderen, dass sein Sohn ein Königsgeschlecht begründen werde.

Kathryn Hunter spielt diese unheimliche Frau. Während sie noch spricht, über die Karriere des Thane of Glamis, der bald auch Thane of Cawdor und schließlich Schottlands Herrscher werden würde, spiegelt sie sich als zweifache Gestalt im trügerischen Wasser. Die Hexe verrenkt die Glieder, für einen Moment sieht sie aus wie eine Swastika. Dann steht sie dreifach da, wie man es von den weissagenden Hexen im „Schottischen Stück“ William Shakespeares kennt. Und schon entschwinden sie. Staunend blicken die Gefährten der Erscheinung nach. Noch ein Schock, mit Schall und Wahn: Drei schwarze Vögel fliegen wie aus dem Nichts eine Attacke auf Macbeth und seinen Kameraden. Dann ist das Getier davon.

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