Feiertage

WHO rät zur Verschiebung von Weihnachtsplänen

In Großbritannien bestimmt Omikron bereits das Infektionsgeschehen.
In Großbritannien bestimmt Omikron bereits das Infektionsgeschehen.(c) APA/AFP/TOLGA AKMEN (TOLGA AKMEN)
  • Drucken

„Eine abgesagte Veranstaltung ist besser als ein ausgelöschtes Leben“, sagte WHO-Chef Tedros. Deutschland berät heute über verschärfte Maßnahmen.

Die Weltgesundheitsorganisation ruft angesichts der rasanten  Verbreitung der Omikron-Variante dazu auf, geplante Feiern und Veranstaltungen an Weihnachten zu überdenken. „Eine abgesagte Veranstaltung ist besser als ein ausgelöschtes Leben“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebeyesus. Man müsse derzeit „schwierige Entscheidungen“ treffen.

Immer mehr Staaten diskutieren weitere Verschärfungen für die Feiertage, um nicht von einer weiteren Corona-Welle überrannt zu werden, wie es bereits in Großbritannien oder in den Niederlanden der Fall ist. In Deutschland berät die Regierung heute Nachmittag nach drastischen Warnungen vor einem möglichen Ausfall der kritischen Infrastruktur mit den Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer über weitere Maßnahmen.

Der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) schließt auch einen weiteren Lockdown nicht aus. "Ein Instrument ein für alle Mal auszuschließen, das empfiehlt sich nicht in einer dynamischen Lage", sagte Buschmann am Dienstag im Deutschlandfunk vor der Bund-Länder-Runde. "Aber im Moment wollen wir auf die Booster-Kampagne setzen und mit dem Instrument der Kontaktbeschränkungen arbeiten."

In diese Richtung äußerte sich auch der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU). "Ich warne dringend davor, jetzt Dinge auszuschließen“, sagte er „Bild live“. Wir sollten heute gar nichts ausschließen." Er halte einen Plan für die kommenden Wochen für nötig. 

Biden wendet sich an die Nation

Auch US-Präsident Joe Biden will sich heute in der Sache an die Nation wenden, nachdem Omikron mit 73 Prozent der neuen Infektionen bereits die dominierende Variante ist. Einen neuen Lockdown solle es aber nicht geben, hieß es aus dem Weißen Haus. Gleichzeitig verzeichneten die USA mit einem Mann aus Texas ihren ersten Omikron-Toten. Top-Experte Anthony Fauci hatte zuvor gewarnt, Weihnachtsreisen könnten die Verbreitung von Omikron auch unter vollständig Geimpften in die Höhe schnellen lassen.

Weltweit ringen Staaten um die richtige Reaktion auf die Omikron-Explosion. Neuseelands Corona-Minister Chris Hipkins kündigte an, sein Land - das sich schon in den vergangenen Wellen teils drastisch abgeschottet hatte - verschiebe die geplante Wiederöffnung der Grenzen auf Ende Februar. Ursprünglich hatte Neuseeland eine Einreise für eigene Bürger und Australier ohne Quarantänepflicht ab Mitte Jänner geplant, für ausländische Touristen ab April. 

Angesichts der Entwicklung in den Vereinigten Staaten sperrte Israel auch die Einreisen aus den USA. In London sprach Regierungschef Boris Johnson von einer „extrem schwierigen“ Situation, auch wenn sich die Regierung am Montag nicht hatte dazu durchringen können, weitere Verschärfungen anzuordnen. 

(red./Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Impfung in den Katakomben: Die Kathedrale von Chester wurde zum Impfzentrum.
Überblick

Omikron-Weihnachten in Europa

Die steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen führen in vielen Ländern zu härteren Maßnahmen und durchkreuzen – wieder einmal – Pläne für die Weihnachtsfeiertage.
Olaf Scholz (Bildmitte im Vordergrund) stattete seinem italienischen Amtskollegen Mario Draghi in Rom einen Besuch ab.
Coronavirus

Omikron: Scholz rechnet mit Kontaktbeschränkungen für Geimpfte

Der deutsche Kanzler sieht wegen der Omikron-Variante schärfere Maßnahme auf die Deutschen zukommen. Es herrsche Einigkeit mit den Ländern.
US-Präsident Joe Biden wird sich am Dienstag mit einer Rede an die Menschen im Land wenden und neue Maßnahmen verkünden.
Corona

Omikron in USA nun vorherrschende Variante

Schätzungen zufolge entfielen rund 73 Prozent der neuen Corona-Fälle in der vergangenen Woche auf Omikron.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.