Coronamaßnahmen

Gekündigter Professor dockt bei Kickl an

FPÖ-Chef Herbert Kickl (r.) und Mediziner Andreas Sönnichsen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl (r.) und Mediziner Andreas Sönnichsen.(c) APA (HERBERT NEUBAUER)
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Andreas Sönnichsen tritt als „besorgter Bürger und besorgter Wissenschaftler“ an der Seite des FPÖ-Chefs auf. Kickl ortet eine „Impfquisition“ im Land.

Andreas Sönnichsen sei einer, „der nicht widerrufen wird vor den Stellen der Inquisition“, sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl am Mittwoch. Oder vor „der Impfquisition“, wie Kickl den Umgang mit Corona-Maßnahmen-Gegnern auch nannte. Und Sönnichsen sei einer jener Menschen, „der seinen Job verloren hat, weil er die Freiheit der Meinung hochhält“.

Tatsächlich hatte die Medizin-Uni Wien dem Leiter der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin am Zentrum für Public Health in der Vorwoche gekündigt. Begründet wurde die mit März wirksame Kündigung aber gar nicht mit den umstrittenen Thesen des Deutschen. Sondern damit, dass der Professor sich nicht an Corona-Schutzregeln der Uni gehalten haben soll. Am Mittwoch trat Sönnichsen, der nach eigenen Angaben früher den Grünen nahestand, nun neben Kickl in den Räumlichkeiten der FPÖ auf. Wenn auch nur als „besorgter Bürger und besorgter Wissenschaftler“, wie der Mediziner es nannte.

Sönnichsen gab erneut seine Thesen wieder. Demnach sei Corona für jüngere Menschen ungefährlich, sofern sie nicht insbesondere wegen ihres Lebenswandels zur Risikogruppe zählen.

Einzelne schwere Verläufe würden keinen Lockdown rechtfertigen: „Wir schließen nicht Schwimmbäder für Kinder, weil einzelne Kinder im Schwimmbad ertrinken.“ Die Impfung dagegen „hat versagt“.

Und wenn Spitäler wegen Corona überlastet seien, dann nur wegen Fehlern im Management. Einwände in Journalistenfragen – etwa, dass laut den offiziellen Zahlen in hohem Maß Ungeimpfte in Spitälern seien – wischte Sönnichsen zur Seite. Er wisse „aus persönlichen Quellen“, dass dabei nicht korrekt gezählt werde.

Kickl gegen jeden Lockdown

Die Medizin-Uni Wien hatte sich schon in den vergangenen Monaten wiederholt von Sönnichsens Ansichten distanziert. Kickl freilich freute sich über die inhaltliche Unterstützung durch den Professor für die FPÖ-Linie. Es dürfe keinerlei Lockdowns mehr geben, so Kickl.

(aich)

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