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Wenn Offizier Nehammer spricht, ist der Krieg nie weit

EU Summit in Brussels
EU Summit in Brussels(c) REUTERS (JOHANNA GERON)
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Der neue Kanzler fällt durch martialische Rhetorik in Brüssel auf und bestellt einen Krisenkoordinator im Tarnanzug. Wo bleibt das Abrüsten?

Wie rasch kann Fortuna im Kampfgetümmel ihr Haupt wenden! „Wir haben eine Schlacht gewonnen“, aber „wahrscheinlich verlieren wir den Krieg“, verkündete der neue Kanzler, Karl Nehammer, jüngst vom Feldherrnhügel an der Front in Brüssel. Die bellizistische Rhetorik fiel auf, weil sie für das Thema ungewohnt war (es galt, die Einstufung von Atomkraft als umweltschonend zu verhindern, was eher nach sich träge hinziehenden Verhandlungen klingt als nach Blitzsieg). Und sie enttäuschte Friedliebende, die sich an sanfteren Tönen des bisher so streng und kernig auftretenden Politikers gelabt hatten: „Abrüsten der Worte“ war eine Devise, die im Advent gut ankam. Denn fürwahr: „Die Zunge ist schärfer als das Schwert.“

Freilich sieht man Nehammers Zunge eher selten, weil er meist durch die geschlossene Zahnreihe spricht, wenn er sich mit gepressten Worten an uns Brgerinnen und Brger wendet.

Ist der Waffenstillstand schon wieder vorbei?

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