Bis Februar soll das Parlament einen neuen Staatschef wählen. Das könnte Italien ins Chaos stürzen.
Nach den turbulenten letzten Jahren erhält die Regierung in Rom heuer ein Zeugnis voller „Sehr gut“ – und zwar von prominenter Stelle: Erfolgreiches Pandemie-Management bei gleichzeitigem Reformeifer und einer starken Wirtschaftsperformance beeindruckten sogar den sonst so kritischen „Economist“, das britische Magazin kürte Italien zum „Land des Jahres 2021“. Wobei am strahlenden römischen Horizont bereits Sturmwolken sichtbar werden, die auch der Economist-Redaktion Angst machen: Ab Jänner wählt Italiens Parlament einen neuen Staatspräsidenten.
Der Kampf um den Quirinal droht, die Balance innerhalb der Quasi-Allparteien-Regierung zu gefährden, die Premier Mario Draghi bisher so gekonnt aufrecht hält. Denn Präsident Sergio Mattarella will nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren, im Februar geht der 80-Jährige in Pension. Beim Papst und dem diplomatischen Korps hat er sich bereits verabschiedet.