Justiz

Schmid-Chats belasten Wolf

Franz Neumayr / picturedesk.com
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Massive Interventionen, ein Treffen an der Raststation, eine Beförderung: Chats von Thomas Schmid zeigen dubiose Vorgänge rund um einen Steuernachlass für Siegfried Wolf.

Am Dienstag hatte der Unternehmer Siegfried Wolf noch eigens per Aussendung darauf gepocht, dass gegen ihn kein Finanzstrafverfahren läuft. Das mag richtig sein, seit Mittwoch weiß man aber, dass sehr wohl Ermittlungen gegen ihn laufen, und zwar wegen eines wesentlich schwerwiegenderen Vorwurfs: Es geht um Bestechung. Wolf soll, so der Verdacht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), einer Finanzbeamtin geholfen haben, Vorständin des Finanzamtes Baden zu werden, und im Gegenzug einen Steuernachlass von 630.000 Euro erhalten haben.

Wieder einmal haben sich die Chatprotokolle von Thomas Schmid, einstiger Chef der staatlichen Beteiligungsgesellschaft Öbag und davor Generalsekretär im Finanzministerium, als brisant erwiesen. Die Anordnung zur Hausdurchsuchung bei der Finanzbeamtin K., die der Presse vorliegt, beschreibt, wie der Deal im Detail abgelaufen sein soll.

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