Vizekanzler Werner Kogler verteidigt die geänderten Regeln, Rendi-Wagner fordert zu Tests auf.
Wien. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) verweist im Zusammenhang mit den nun doch strengeren Regeln zu Silvester auf eine klare Empfehlung der Experten: „Das ist leider nicht das Jahr für Silvesterpartys“, erklärte Kogler am Donnerstag.
Für Weihnachten habe man sich hingegen einen gewissen Spielraum erarbeitet, deshalb seien Feiern im kleinen Rahmen möglich. Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner rief zur Vorsicht auf und appellierte, vor Treffen einen Test zu machen.
Die Regierung wollte zunächst auch Silvesterpartys in Lokalen erlauben und dafür ausnahmsweise die Corona-Sperrstunde aufheben. Am Mittwoch wurde zurückgerudert, die Sperrstunde in der Gastronomie wird ab 27.Dezember sogar auf 22 Uhr vorverlegt.
Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verteidigte das Vorgehen der Regierung. „Wir können nicht sehenden Auges in die Omikron-Welle hineingehen und keine Maßnahmen setzen“, sagte Mückstein am Donnerstag im „Ö1-Morgenjournal“. Die neue Virusvariante könne nicht mehr aufgehalten, wohl aber ihre Verbreitung verlangsamt werden.
Müssen „auf Sicht fahren“
Die Experten des neuen Gremiums Gecko wiesen eindeutig darauf hin, dass die neue Variante Omikron sich auch in Österreich zu verbreiten beginne, erklärte Kogler dazu. Darum sei Vorsicht geboten. Die Prognosen seien noch nicht sehr durchsichtig, es sei noch vieles „im Nebel“, deshalb müsse man „auf Sicht fahren“, meinte der Grüne.
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner rief am Donnerstag in einem Facebook-Video dazu auf, auch zu den Weihnachtsfeiertagen nicht nur die Schutzmaßnahmen weiterhin einzuhalten, sondern auch das Impf- und Testangebot zu nutzen. „Schützen wir uns, so gut es geht. Machen wir alle – egal, ob geimpft oder ungeimpft – vor Treffen einen Coronatest.“ Überhaupt sei heuer „nicht die Zeit für Partys und große Feiern“, betonte die SPÖ-Chefin. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2021)