Die Geschichte von Weihnachten hat viel gemeinsam mit dem Bethlehem-Bild (1566) von Pieter Bruegel: Man muss das Wesentliche erst suchen.
Die Welt bis gestern

„Es begab sich aber zu der Zeit . . .“

Weihnachten. Das Fest der Geburt von Jesus begann schon früh, sich von seinen religiösen Wurzeln zu lösen. Doch ist etwas einzuwenden gegen ein Fest des Friedens und der Liebe?

Wir müssen auch heuer froh sein, dass die Pandemie überhaupt erlaubt, Weihnachten als Familienfest zu begehen. Man kommt gar nicht mehr auf die Idee, die eine Zeit lang modische Klage von der Sinnentleerung des Weihnachtsfestes, das sich von seinen religiösen Ursprüngen immer mehr ablöse, anzustimmen. Dabei hätten wir derzeit genug Anlass, an die christlichen Wurzeln zu erinnern, geht es hier doch um Liebe und Frieden, was unserer Gesellschaft derzeit abgeht wie schon lang nicht. Die große Erzählung von der Geburt des Kindes, die die Evangelisten da aus historischen und mythischen Überlieferungen komponiert haben, hat das Potenzial, die Menschen friedlich und liebevoll zusammenfinden zu lassen, auch ohne Kenntnis theologischer Hintergründe.

Ein eigentlich christliches Fest mit vielen religiösen Symbolen wird von der Hälfte der Weltbevölkerung gefeiert, auch von Anders- und von Nichtgläubigen. Ihr Prozentsatz wird zunehmen: In diesen Tagen erschien eine demoskopische Studie in Deutschland, wonach das Land 2021 voraussichtlich das letzte Weihnachtsfest mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit begehen werde. Es ist nur ein weiterer Akt in den vielen Etappen kulturhistorischer und weltanschaulicher Wandlungen, die das Fest schon miterlebt hat.

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