Wiens Planungsstadträtin Ulli Sima und Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko wollen Antworten zu "Adaptierungen" - und konkrete Zeitpläne wissen. Verzögerungen seien inakzeptabel und teuer.
Die Spannungen rund um den Lobau-Tunnel gehen per Schulterschluss von Wien und Niederösterreich in eine neue Runde: Die Wiener Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und der niederösterreichische Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) forderten Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung dazu auf, Antworten und Zeitpläne bezüglich des Baus des Nordteils der Wiener Außenringschnellstraße S1 (Knoten Süßenbrunn – Groß Enzersdorf) vorzulegen.
Der Hintergrund: Nachdem Gewessler das Lobau-Tunnel-Projekt abgesagt hatte, schlug sie für die S1-Nord „Arbeitsgruppen“ zu „Verkehrslösungen“ vor. Für Sima und Schleritzko sei jedoch „völlig unklar“, was dies für das Projekt bedeute. Zudem seien Arbeitsgruppen zu wenig – und jegliche Zeitverzögerung inakzeptabel.
„Es müssen Taten folgen“
Denn die S1-Spange ist die behördliche Auflage für den Weiterbau der Seestadt Nord, genau wie die umstrittene Stadtstraße Aspern. Der Baubeginn durch die Asfinag ist bereits für Februar 2022 geplant. „Jegliche Projektänderung bedeutet eine Verzögerung um mindestens fünf Jahre oder mehr“, so Sima. Auch vor Mehrkosten warnt die Stadträtin. Schleritzko und Sima betonen weiters die „essentielle Bedeutung“ des Projekts für die Ostregion. Bürger würden „seit mehr als zehn Jahren auf die erhoffte Entlastung“ warten.
In der Aussendung wenden sie sich demnach mit drei Fragen an die Ministerin: „An welche Umplanungen im Bereich der S1-Nord ist gedacht? Welche zeitlichen Auswirkungen würde das haben? Welche Adaptierungen, die keine zeitliche Verzögerung bewirken, wären möglich?“
Im Genehmigungsverfahren seien laut Schleritzko bereits Alternativen geprüft worden. „Jetzt müssen Taten folgen“, hält er fest. (mai)