Pandemieopfer

Kickbox-Weltmeister: Belgiens stärkster Impfgegner stirbt an Corona

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Frédéric Sinistra (40) galt als einer der stärksten Belgier, war Weltmeister im Kickboxen und entschlossener Corona-Leugner. Nun starb er an jenem Virus, dessen Gefährlichkeit und lange sogar Existenz er spöttisch ignoriert hatte.

Frédéric Sinistra tönte bei seinen Auftritten immer wieder: „Ich bin der stärkste Mann von Belgien." Der 40-jährige Kraftprotz, geboren in Seraing nahe Lüttich (Liège) in Südostbelgien, sah auch so aus. Er war mehrfacher Staats- und Weltmeister im Kickboxen, im wahrsten Sinne des Wortes ein Schwergewicht, ein Muskelprotz. Er strotzte vor Kraft und Gesundheit. Und war überzeugter Corona-Leugner. „Das Virus gibt es nicht. Ich spreche seinen Namen nicht einmal aus", pflegte er bei seinen martialischen Auftritten oft zu sagen.

Er ließ sich natürlich auch nicht impfen. Doch dann schlug das Virus im November zu. Sinistra wurde krank, musste einen Bewerb in Frankreich absagen, bekam immer schlechter Luft. Er wurde in ein Krankenhaus in Lüttich eingeliefert und alsbald künstlich beatmet. Er wurde zum Corona-Patienten, infiziert von einem Ding, das es seiner Meinung nach weiterhin gar nicht gab, oder nur in sehr schwacher Form.

„Das geht mir auf den Geist", twitterte er unverdrossen aus dem Krankenhaus. „Aber ich lebe, und ich werde noch stärker sein, wenn ich wieder draußen bin."

»Ich brauche mich nicht impfen zu lassen. Das Virus kann mir nichts anhaben. Ich bin gesund. Ich bin stark.«

Frédéric Sinistra (1981-2021)

Sein Trainer drohte ihm, dass er nicht mehr mit ihm arbeiten werde, wenn er das Krankenhaus verlassen sollte. Das hatte Sinistra, Vater zweier Kinder, nämlich ebenfalls angekündigt. Aber dieser starke Belgier mit familiären Wurzeln in Italien hörte nicht auf seinen Traner. Anfang Dezember verließ er Berichten zufolge eigenmächtig das Spital. Via Social Media ließ er wissen: „Ich kuriere mich zuhause aus, wie sich das gehört. Ich komme noch stärker zurück."

Das Virus war stärker

Aber er hing auch zuhause an der Sauerstoffflasche. Covid-19 hatte seine Lunge schwer beschädigt. Doch das wollte er weiter nicht wahrhaben und das Virus niederschlagen wie einen Gegner beim Kickboxen.

Das Virus war stärker. Dieser Tage meldeten belgische Medien den Tod des 40-Jährigen. Sinistra starb demnach bereits am 15. (anderen Quellen zufolge am 16.) Dezember in seinem Haus bei Lüttich. „Er wähnte sich unsterblich und wollte einfach Recht haben", schrieb ein Kommentator.

Witwe weiterhin gegen die Impfung

Sinistras Witwe leugnet offenbar weiterhin die Pandemie und das Coronavirus. Sie schrieb am 25. Dezember in einem Instagram-Post auf dem Kanal ihres verstorbenen Mannes unter anderem, dass er „nicht an Covid gestorben" sei. Und: Er hätte es „nie akzeptiert", dass man sein Schicksal dazu benützt, „Angst zu verbreiten und eine Impfung zu fordern".

>>> Sinistras Instagram-Konto

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