Gabriele Größing ist Krisenpflegemutter. Sie betreut Babys und Kinder, wenn die Eltern das selbst nicht mehr können. Über einen Beruf, der viel gibt – aber auch Trauer fordert.
abriele Größings Stimme klingt sanft und gelassen, die Kärntnerin kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Ein Glück, denn sowohl physisch als auch emotional ist das, was Größing seit Jahren voll Hingabe leistet, eine große Aufgabe: Sie ist Krisenpflegemutter im SOS-Kinderdorf, betreut also Kinder, deren Familien sich in einer schweren, für den Nachwuchs oftmals sehr belastenden Situation befinden.
Häufig sind psychische Erkrankungen der Eltern und eine daraus folgende Vernachlässigung der Kinder ursächlich, manchmal Drogen, Alkohol, Gewalt oder gar sexuelle Übergriffe. Acht bis zwölf Wochen lang sind die Kleinen dann bei Größing und ihrem Mann untergebracht. Danach geht es – so sich die Situation zu Hause verbessert hat – zurück zu den Eltern. Oder aber zu einer dauerhaften Pflegefamilie. 73 Kinder zwischen null und zehn Jahren hat das Ehepaar in den vergangenen zwölf Jahren bei sich aufgenommen. Maximal drei Kinder gleichzeitig dürfen sie betreuen, so sieht es die Regelung für Krisenpflegefamilien vor.