Quergeschrieben

Je schlechter der Staat funktioniert, um so mächtiger wird er

Paradox: Obwohl der Staat gezeigt hat, dass er in Krisen zum Versagen neigt, wollen ihn viele noch stärker sehen.

Als liberal gesinnter Mensch kann man heilfroh sein, dass das Jahr 2021 heute endlich zu Ende ist – und hoffen, dass 2022 in dieser Hinsicht nicht genauso übel daherkommen wird. Denn das nun zu Ende gehende Jahr war wieder eines, in dem der Staat in all seinen Erscheinungsformen weiter an Macht, Einfluss und Terrain gewann. Sowohl die Corona- als auch die Klimakrise scheinen für immer mehr Menschen nur durch mehr Staat und mehr staatliche Lenkung zu lösen sein. Die Staatsgläubigkeit wurde gerade in an sich schon extrem staatsgläubigen Ländern wie Österreich oder Deutschland nicht etwa zurückgedrängt, wie das längst notwendig wäre, sondern noch befeuert, weil für viele Menschen der staatliche Eingriff alternativlos erscheint, wenn es um so Kleinigkeiten wie die Rettung des Planeten geht.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Quergeschrieben“

Das ist nicht nur an der enormen Staatsquote von 54% im abgelaufenen Jahr zu erkennen, sondern vor allem an einer allgemeinen Befindlichkeit breiter Schichten der Bevölkerung. Zu wenige und zu teure Wohnungen? Der Staat soll für mehr Wohnungen sorgen. Zu teure Energieträger? Der Staat soll für billigere sorgen. Zu viel CO2-Emissionen? Der Staat soll sie verringern. Es ist keine Übertreibung zu behaupten: So viel Staatsgläubigkeit wie jetzt war vermutlich seit Jahrzehnten nicht mehr zu spüren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.