Silvester

Plan für Anschlag auf Linzer Polizeistation aufgeflogen

Ein 20-Jähriger wollte offenbar aus Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen einen Anschlag auf die Polizeiinspektion Linz-Ebelsberg verüben. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den mutmaßlichen Rädelsführer einer Brandattacke auf einen Streifenwagen Mitte November (Bild).
Ein 20-Jähriger wollte offenbar aus Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen einen Anschlag auf die Polizeiinspektion Linz-Ebelsberg verüben. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den mutmaßlichen Rädelsführer einer Brandattacke auf einen Streifenwagen Mitte November (Bild). APA/LPD OÖ/M. DIETRICH
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Ein 20-Jähriger wollte offenbar aus Ärger über die Corona-Maßnahmen zu Silvester einen Anschlag mit Molotowcocktail verüben - respektive andere dazu anzustiften.

Ein 20-Jähriger wollte aus Unzufriedenheit über die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus offenbar in der Silvesternacht mit einem Molotowcocktail einen Anschlag auf die Polizeiinspektion Linz-Ebelsberg verüben bzw. andere dazu anzustiften. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den mutmaßlichen Rädelsführer einer Brandattacke auf einen Streifenwagen Mitte November. Laut seinen Komplizen war damals auch angedacht, einen Polizisten mit Benzin zu übergießen und anzuzünden.

"Polizistinnen und Polizisten werden verstärkt zum Ziel der Corona-Maßnahmengegner. Dieser Entwicklung werden wir mit aller Konsequenz und den Mitteln des Rechtsstaates entgegensteuern", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) angesichts des Falls. Der 20-jährige Österreicher mit bosnischen Wurzeln ist laut Ermittlern der Kopf einer Gruppe, die in den vergangenen Wochen immer wieder im Linzer Süden Böller gezündet, Radau geschlagen und damit Polizeieinsätze provoziert hatte. Mit diesen Aktionen rühmte man sich auf Social Media. Hintergrund war Frust bzw. Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen. Allerdings soll der 20-Jährige nicht Teil der Linzer Corona-Demo-Szene sein.

Polizeiauto in Flammen

Der vorläufige Höhepunkt der Umtriebe schien am 14. November erreicht, als im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein Polizeiauto in Flammen aufging, während die Beamten die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollierten. Der Wagen war mit Benzin übergossen und angezündet worden. Zwei 16- und ein 20-Jähriger wurden als unmittelbare Täter ausgeforscht. Sie gestanden die Tat, sagten aber, sie seien angestiftet worden.

Den Ermittlern, denen von Anfang an klar war, dass die drei Teil einer größeren Gruppe sind, erschien das glaubwürdig. Im Zuge der Einvernahmen stellte sich heraus, dass an dem Tag offenbar auch geplant war, einen Beamten mit Benzin zu übergießen und anzuzünden, sollte jemand aus der Gang festgenommen werden. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sprach damals von einer "Perfidität, die wir so bisher nicht gekannt haben".

Die drei Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt. Zwei von ihnen wurden nach ihren Geständnissen von anderen Gruppenmitgliedern zusammengeschlagen, man schärfte ihnen ein zu schweigen. Als Angreifer hat die Polizei mittlerweile zwei 16-Jährige und einen 14-Jährigen ausgeforscht. Zudem ging den Kriminalisten der Rädelsführer der Gruppe ins Netz. Der 20-Jährige wurde kurz vor Weihnachten von der Cobra festgenommen und ist in Untersuchungshaft. Der Mann schwieg bisher zu den Vorwürfen.

(APA)

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