Neujahrskonzert 2022

Behutsam umarmt Wien die Welt

Vieles durften die Wiener Musiker unter Daniel Barenboims Händen „selbst machen“. Aber nicht alles!
Vieles durften die Wiener Musiker unter Daniel Barenboims Händen „selbst machen“. Aber nicht alles! (c) APA/DIETER NAGL
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Daniel Barenboim stand zum dritten Mal zur Jahreswende am philharmonischen Pult und demonstrierte, was er unter musikalischer Freiheit versteht.

Wäre hier nur eine Musikkritik zu schreiben, dann gäbe es allerhand Erfreuliches zu berichten. Daniel Barenboim hat zum dritten Mal eines der Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker dirigiert. Das war vermutlich vor allem für die Zuhörer, die das Ereignis via Radio nur akustisch verfolgt haben, wirklich bemerkenswert. Im Vorfeld hatte der Maestro gemeint, diese Musik sollte im besten Fall so klingen, als würden die Musiker sie jetzt gerade komponieren. Eine Art orchestrale Improvisation also.

Andererseits meinte Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer im selben Gespräch, der Maestro hätte dieses Mal ziemlich akribisch probiert. Wie das zusammengeht? Das musikalische Ergebnis gab die Antwort: Die Sache mit dem Improvisatorischen gelang in manchen Momenten trotz präziser Vorbereitungsarbeit ziemlich gut. Vor allem aber war zu hören, dass Daniel Barenboim in Sachen rhythmisches Feingefühl tatsächlich auf den genetischen philharmonischen Code zu vertrauen schien. Diesbezüglich ließ seine deutlich reduzierte Gebärdensprache den Spielern jede Freiheit.

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