Die Hybris als Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung ist eine große Gefahr, auch für den modernen Menschen und die Wissenschaft.
Hybrid ist angesagt: Der Hybridmotor etwa, der Elektro- und Benzinantrieb verbindet, wird als umweltschonend beworben. Hybrid-Software hat als Weihnachtsgeschenk in Form von Computerspielen viele Kinderherzen erfreut. Und in der Pandemie sind hybride Veranstaltungen in Mode gekommen, bei denen ein Teil des Publikums real und ein anderer virtuell teilnehmen kann. All dies besitzt eine positive Konnotation. Es steht für Fortschritt und Modernität, für Flexibilität und ist als Verbindung unterschiedlicher Systeme vielfältig anwendbar.
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Auch in der Biologie ist das ein Thema, etwa in Form des hybriden Menschen: Der Mensch als biologisches Wesen wird mit Technik kombiniert. Dies ist längst Realität. Von Gehör-Implantaten über Prothesen bis zum Herzschrittmacher kann die Technik biologische Mängel ausgleichen. Dies betrifft nicht nur fehlende Gliedmaßen oder ein schlecht funktionierendes Herz. Im Jahr 2017 gelang es US-Forschern, durch Kreuzung von Schweine- und Menschenzellen hybride Embryonen zu schaffen. Ziel der Forschung ist die Züchtung von Organen für den Einsatz beim Menschen. An diesen „Erfolg“ knüpft sich eine Reihe ungelöster ethischer Probleme. Auch das Gehirn und dessen Leistungsfähigkeit können optimiert werden, wenn man es mit Software der künstlichen Intelligenz kombiniert.