Nach dem deutlichen Einbruch im ersten Halbjahr 2020 ging es im Vorjahr wieder bergauf. Fünf Bundesländer erzielten dabei auch einen Exportüberschuss.
Wien. Auch wenn die Coronapandemie nach wie vor die heimische Wirtschaft in vielen Bereichen einschränkt, hat sich ihr Einfluss auf die Industrie und somit auch auf den Außenhandel im Vorjahr bereits deutlich reduziert. Das zeigt auch die Handelsstatistik für die heimischen Bundesländer, die am Montag von der Statistik Österreich veröffentlicht wurde. Demnach wurden im ersten Halbjahr 2021 aus Österreich Waren im Wert von 80,35 Mrd. Euro exportiert, ein Plus von 17,3 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Dem stehen Importe im Wert von 85,60 Mrd. Euro gegenüber – und damit ein Zuwachs von 22,9 Prozent verglichen mit 2020.
In allen neun Bundesländern wurden im Vergleich zu 2020 Zuwächse bei Export und Import verzeichnet, wobei fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss verbuchen konnten. Den stärksten exportseitigen Zuwachs konnte Vorarlberg mit einem Plus von 25,9 Prozent erreichen, dahinter folgten die Steiermark (plus 23,9 Prozent) und Oberösterreich (plus 22,7 Prozent). Die schwächsten relativen Zuwächse wurden in Tirol (11,2 Prozent), dem Burgenland (7,3 Prozent) und in Wien mit nur 1,5 Prozent verzeichnet.
Exportstärkstes Bundesland blieb in absoluten Zahlen weiter Oberösterreich, das rund ein Viertel (26,3 Prozent) des österreichischen Ausfuhrvolumens produzierte. Die Steiermark (16,1 Prozent) und Niederösterreich (14,7 Prozent) waren die Bundesländer mit dem zweit- bzw. dritthöchsten Ausfuhrwert.
Auch bei den Importen verbuchten alle Bundesländer starke Zuwächse: Oberösterreich (plus 28,4 Prozent), Salzburg (plus 24,6 Prozent) sowie Wien (plus 24,3 Prozent) wiesen importseitig die stärksten relativen Steigerungen auf. Tirol verzeichnete mit 11,5 Prozent das geringste Wachstum. Einfuhrseitig hatte Wien den höchsten absoluten Anteil (24,7 Prozent), darauf folgten Oberösterreich (19,8 Prozent) und Niederösterreich (16,4 Prozent).
Maschinen und Medikamente
Wichtigstes Import- und Exportgut waren in den meisten Bundesländern Maschinen. Nach Tirol wurden jedoch vor allem organische chemische Erzeugnisse importiert, exportiert wurden insbesondere pharmazeutische Erzeugnisse. In Niederösterreich nahmen mineralische Brennstoffe den größten Raum bei den Einfuhren ein, in Wien waren es Edelmetalle. Ausfuhrseitig waren auch für Wien pharmazeutische Erzeugnisse besonders bedeutsam. Bei Zugmaschinen, Kraftwagen und ähnlichen Gütern erwies sich Salzburg als der größte Importeur.
Wie schon im ersten Halbjahr 2020 verbuchten auch im ersten Halbjahr 2021 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss, von diesen Ländern wurden also mehr Waren exportiert als importiert. Das höchste Aktivum entfiel dabei auf Oberösterreich mit 4,20 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 2,73 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 1,70 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum wies Wien mit 10,54 Mrd. Euro aus. (APA)
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