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Missbrauchsvorwürfe

Prinz Andrew dürfte es trotz Epstein-Deal schwer haben

Seit Ende 2019 nimmt Prince Andrew keine offiziellen Aufgaben für die Königsfamilie mehr wahr.
Seit Ende 2019 nimmt Prince Andrew keine offiziellen Aufgaben für die Königsfamilie mehr wahr.APA/AFP/POOL/STEVE PARSONS
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Am Dienstag soll es in New York zur nächsten Anhörung bezüglich der Epstein-Causa kommen. Prince Andrew erhofft sich, die Klage stoppen zu können - im Zentrum steht ein Deal zwischen Giuffre und Epstein.

Prinz Andrew wird die Zivilklage wegen Missbrauchsvorwürfen auch nach Veröffentlichung eines Deals zwischen Klägerin Virginia Giuffre und dem verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein nicht abschütteln können, glaubt eine US-Rechtsexpertin. Das sagte die frühere New Yorker Staatsanwältin Moira Penza gegenüber dem Radiosender BBC 4. Die Frage soll am Dienstag im Zentrum einer Anhörung vor Gericht in New York stehen.

Die US-Amerikanerin Giuffre gibt an, der inzwischen gestorbene Epstein und seine Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell hätten sie als 17-Jährige zusammen mit Dutzenden anderen Minderjährigen zur Sexsklavin gemacht. Dem zweitältesten Sohn der britischen Königin Elizabeth II. wirft sie vor, sie als 17-Jährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben, und fordert Schadenersatz. Andrew streitet die Vorwürfe ab.

Versuch, die Klage mit allen Mitteln zu stoppen

Eine Vergleichsvereinbarung aus dem Jahr 2009 zwischen Jeffrey Epstein und Virginia Giuffre wurde am Montag im Rahmen der Zivilklage von Giuffre gegen den britischen Prinzen Andrew veröffentlicht. Die Vereinbarung besagt, dass Giuffre im Rahmen des Vergleichs 500.000 Dollar, rund 330.000 Euro, gezahlt werden sollen. Alle künftigen Forderungen im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen jede erdenkliche beschuldigte Person soll so ein Riegel vorgeschoben werden. Auch wenn Andrews Anwälte hoffen, die Klage bereits im Keim ersticken zu können, ist es fraglich, ob die extrem weit gefasste Abmachung rechtskräftig ist. „Das ist die Art von Vertragsbestimmung, die oft von Gerichten als unwirksam befunden wird“, sagte Penza der BBC.

Prinz Andrew war bereits mit dem Versuch gescheitert, die Klage mit anderen Mitteln zu stoppen. Eine erneute Schlappe wäre ein heftiger Schlag für den Prinzen, der wegen der Vorwürfe bereits seit Ende 2019 keine offiziellen Aufgaben für die Königsfamilie mehr wahrnimmt. Bevor es in diesem Fall zu einer Hauptverhandlung kommt, dürften aber noch mehrere Monate vergehen.

(APA/Reuters)